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Jump Force im Test: Mehr als nur Fan-Service? Für wen sich der Prügler lohnt


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In dem Beat-'em-Up Jump Force treffen zahlreiche Charaktere aus dem Shonen Jump-Manga-Universum aufeinander, um sich im Kräftemessen zu üben. Damit spricht der Prügler gleich mehrere Zielgruppen an – doch für wen lohnt sich Jump Force denn jetzt wirklich?

Die ersten Mangas, mit denen ich in Berührung kam, waren Dragon Ball Z und One Piece von Shonen Jump; eines meiner ersten Spiele war das Beat-'em-Up Tekken 3. Jump Force verbindet also gleich zwei Elemente, die meine Kindheit deutlich geprägt haben – aber schafft es das Spiel auch, das Beste von beiden Welten zu bieten?

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Wenn Helden aufeinandertreffen

Meine Reise beginnt im Charakter-Editor. Nachdem mich auf Erden eine schwere Attacke von Freezer trifft, werde ich von Trunks als Held wiederbelebt – nun gilt es festzulegen, wie dieser denn aussieht. Ich entscheide mich, eine Person aus einem meiner liebsten Mangas nachzubauen: Ranma, in der weiblichen Form.

Und so trifft nicht nur die reale Welt auf das Shonen Jump-Universum, wenigstens eine Figur aus dem Shonen Sunday-Universum ist auch am Start. Natürlich ist meine Ranma nicht perfekt, stehen dir im Editor doch längst nicht so viele Auswahlmöglichkeiten zu Verfügung wie beispielsweise im umfangreichen Soul Calibur 6-Editor. Für einen knallroten Zopf und ein rotes Shirt reicht es aber.

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© Jump Force / Bandai Namco / eigener Screenshot I Mit Ranma treffe ich natürlich alle bekannten Shonen Jump-Charaktere, unter anderem auch Ruffy. Natürlich muss dieser denkwürdige Moment mit einem Foto festgehalten werden.

Eine Lobby für alle Fälle

Die weitläufige, frei begehbare Lobby, in der du dich außerhalb der Matches aufhältst, ersetzt das klassische Menü. Von hier aus kannst du, wie schon in der offenen Beta, den Online- und Offline-Modus anwählen, dir im Shop neue Attacken und kosmetische Items zulegen und dich später zu Events anmelden. Im finalen Spiel ist jetzt auch der Story-Modus von hier aus begehbar. Dort tun sich dir ebenfalls verschiedene Möglichkeiten auf: Du wählst zwischen Tutorial-, freien, zusätzlichen oder eben Story-Missionen, die dich in der Geschichte voranbringen.

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Darüberhinaus findest du vier Ausgänge, die dich einerseits zum Leiter der Jump Force, andererseits aber auch zu den drei zur Auswahl stehenden Teams führen. Die werden jeweils von Ruffy, Naruto und Son Goku angeführt. Die einzelnen Team-Hubs sind dementsprechend gestaltet, in Ruffys Hub findet sich also die Flying Lamb und bei Naruto hängt ganz präsent ein Banner mit dem Konohagakure-Symbol. Hier hast du die Wahl: Welchem der drei Teams du dich anschließt, bestimmt, über welche Fähigkeiten du am Anfang verfügst.

Aber noch eine weitere Besonderheit zeichnet die Lobby aus: Spielst du online, begegnen dir dort auch alle anderen Spieler auf deinem Server. Mit ihnen kannst du zwar nicht wirklich interagieren, du kannst sie aber zumindest betrachten: Ein buntes Freudenfest, außerdem fühlst du dich in dem weitläufigen Gebiet nicht ganz so alleine.

Alles, was du in Jump Force machen kannst, zeigt dir auch der folgende Trailer:

JUMP Force: Join the Jump Force – Story Mode Trailer

Aber genug von der Lobby, kommen wir zum eigentlichen Gameplay: Jump Force ist ein 3D-Beat-'em-Up, das bedeutet, du kannst dich im Kampfgebiet völlig frei bewegen. Deine Angriffe bestehen aus leichten bis schweren Attacken, hinzu kommen Charakter-spezifische Spezialangriffe wie das für Son Goku so typische Kamehameha. Willst du mehr zu den Grundlagen von Jump Force wissen, empfehle ich dir meine erste Vorschau sowie den Artikel über den Offline-Multiplayer.

Sollte ich Jump Force als Shonen Jump- / Manga- / Anime-Fan kaufen?

Eher ja. Schließlich steckt das Spiel voller Anspielungen auf die bekanntesten Shonen Jump-Serien. Der Story-Modus folgt einem ähnlichen Prinzip wie Super Smash Bros. Ultimate – diverse eigentlich gute Charaktere werden von einer dunklen Macht kontrolliert; indem du sie im Kampf besiegst, werden sie deinem eigenen Helden-Roster hinzugefügt.

© Jump Force / Bandai Namco / eigener Screenshot I Im Spiel hat eine dunkle Macht die Kontrolle über zahlreiche Helden übernommen – darunter auch Vegeta.

Hinzu kommen charakterspezifische Eigenheiten: Sanji schlägt keine Frauen, sondern bewirft sie mit effektlosen Herzen (im doppelten Sinne). Treffen zwei Charaktere aus dem gleichen Manga aufeinander, werfen sie sich vor dem Kampf passende Zitate an den Kopf. Das alles ist nicht weltbewegend, ich habe mir das Spektakel aber gerne angeguckt – vor allem die Story motiviert mich aktuell zum Weiterspielen.

Du hast jetzt total Lust auf Jump Force bekommen? Bestellen kannst du das Spiel unter anderem bei Amazon.

ABER: Zu viel erwarten solltest du dir von der Story auch nicht. In den Cutscenes der Kampagne kommen zwar die einzelnen Persönlichkeiten der Charaktere gut zu Vorschein, ihre Motivation, der Jump Force zu helfen, bleibt aber meist oberflächlich und wird in wenigen Sätzen abgehandelt. Erhoffst du dir eine tiefergehende Geschichte, wirst du von Jump Force also bestimmt enttäuscht.

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Welche beliebten Manga-Charaktere bei Jump Force alle am Start sind, haben wir dir in folgendem Artikel zusammengefasst:

Sollte ich Jump Force kaufen, wenn ich gerne 3D-Beat-'em-Ups spiele?

Jein. An sich verfügt das Kampf-Gameplay von Jump Force über einige Ideen, die tatsächlich gut funktionieren. Du spielst zwar im Tag-Team, alle drei Charaktere teilen sich aber einen einzigen Gesundheitsbalken – das macht das Spiel wesentlich schneller. Es gilt, so viele effektive Attacken aneinanderzureihen wie nur möglich – Ziel ist es, deinem Gegner nur wenige Möglichkeiten zu bieten, selbst lange Kombos zu starten.

Leider braucht es nicht viel, solche Kombos auszulösen: Ein einfacher Druck auf R2 auf der PlayStation 4 plus die entsprechende Angriffstaste genügt und schon wird auf dem Bildschirm ein wahres Freudenfest an visuell beeindruckenden Attacken ausgelöst. Dadurch ist Jump Force einsteigerfreundlich, für Kenner des Genres kann es aber schnell langweilig werden.

Hinzu kommt, dass das Gameplay teilweise etwas undurchschaubar ist. Einige Aktionen sollten eigentlich immer dann einsetzbar sein, ist der zusätzliche Balken unter deiner Energieanzeige mindestens zur Hälfte gefüllt. Allerdings lassen sich die Aktionen auch dann längst nicht immer einsetzen – warum, ist mir bis heute schleierhaft. Meine Theorie ist, dass sie alle mit Abklingzeiten belegt sind – optisch sichtbar gemacht wird diese im Spiel aber leider nicht.

Sollte ich Jump Force kaufen, wenn ich ein Beat-'em-Up suche, dass ich mit Freunden zusammen spielen kann?

Eher nein. Auch wenn das Kampf-Gameplay von Jump Force durchaus Potential hat, ist es zu komplex, um von blutigen Anfängern schnell durchschaut zu werden – und wiederum zu eindimensional, um Fortgeschrittene auf Dauer motivieren zu können. Schade auch, dass du dich mit einfachem Buttonmashing gut durchschlagen kannst: Drückst du ständig Viereck und nichts anderes, kannst du dem Gegner trotzdem schon mit einer optisch beeindruckenden Kombo ordentlich einheizen.

So hat im Kampf schlicht der einen Vorteil, wer Knöpfe schneller drücken kann. Gerade im Spiel gegen echte Gegner, egal ob nun offline oder online, kann das für den rein von der Schnelligkeit unterlegenen Spieler schnell frustrierend werden, da er überhaupt keine Möglichkeit hat, sich irgendwie zu verbessern.

Jump Force wird dir gefallen, wenn du sowohl die Shonen Jump-Welten als auch Beat-'em-Ups magst und nicht zu viel erwartest.

Jump Force wird dir nicht gefallen, wenn du dir wahlweise ein forderndes Beat-'em-Up-Gameplay oder eine tiefergehende Geschichte erhoffst und reines Buttonmashing nicht ausstehen kannst.

Wertung

7/10

“Ich persönlich bin zu frieden mit Jump Force: Mit dem Story-Modus werden mir nette Anekdoten geboten, in denen die verschiedenen Shonen Jump-Charaktere aufeinander treffen – und meine Ranma, die eigentlich aus Shonen Sunday stammt, perfekt integrieren. Und auch die Kämpfe machen Spaß, auch wenn sie weder sonderlich tiefgehend, noch sehr durchschaubar sind. Genügend Tiefe, sowohl bei der Story als auch im Gameplay, sucht man hier allerdings vergebens.”

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