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3 Dinge, die Fallout von Metro Exodus lernen kann


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3 Dinge, die Fallout von Metro Exodus lernen kann &  eine Sache, die Metro sich von der Fallout-Reihe abschauen darf.

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Lass uns so tun, als wären wir an der Videospiel-Highschool in Postapokalypsen-City und Metro Exodus gibt dem Fallout-Franchise ein paar Tipps für die nächste Klausur. Dinge wie 1) bitte arbeite an deiner Charakter- sowie Story-Entwicklung und 2) versuche deinen Lehrer nicht mit Umhängetaschen aus Plastik zu bestechen, bevor du die Klausur beginnst. Ein paar Tipps haben noch niemandem geschadet, richtig?

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Story

Natürlich könnte ich den Artikel auch „Was Bethesdas Fallout von Fallout: New Vegas lernen kann“ nennen, immerhin hat New Vegas schon bewiesen, dass eine interessantere, emotionalere Geschichte alles irgendwie besser macht. Metro Exodus nun erinnerte mich immer wieder an Fallout, angefangen über die First-Person-Perspektive, das Setting und den Drang, durch ausgebombte Häuser zu laufen und sie mit voyeuristischem Fetisch zu erkunden. Es ist so Fallout, ohne Fallout zu sein; ohne viele der Rollenspiel-Elemente, die Bethesda über die Jahre hinweg perfektioniert hat.

Fallout: New Vegas war Obsidians Beitrag zum Fallout-Universum:

Fallout New Vegas Ultimate Edition Trailer

Dennoch.

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Dennoch wünschte ich, Fallout könnte eine derart emotionale und nahe Geschichte bieten, wie es Metro Exodus schafft. Ich habe mich nie allein gelassen gefühlt, auch dann nicht, während ich die Maps der Missionen frei erkunden durfte. Ich wollte die Hauptmissionen abschließen und habe es nicht nur getan, weil ich es musste. Es ist hier vielleicht auch eher eine Frage der Motivation als der Geschichte selbst: Wirst du dazu ermutigt, der Hauptstory zu folgen? Gibt es eine inhärente Moral, der du folgen möchtest; musst du es tun, um anderen zu helfen?

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Metro Exodus ist ein linearer Story-Shooter, er ist nicht direkt mit Fallout vergleichbar. Allein, da du in Exodus nicht durch eine einzige offene Welt kriechst, sondern konzentrierst der Geschichte folgst. Das jedoch ändert nichts daran, wie Metro dich persönlich an den Hauptcharakter Artjom zu binden vermag; wie es dich mit seiner dicken Atmosphäre einhüllt und zum Schwitzen bringt, weil du in die Geschichte gesaugt wirst und sie nicht absolvierst, da es irgendwie dazugehört. Fallout muss keine lineare Story bieten, aber es kann an den eigenen Hauptstories durchaus noch ein wenig feilen.

Hör auf, Kronkorken und Müll in Tierkadavern zu verstecken

Ich habe es nie verstanden. Was machen Kronkorken in Blähfliegen? Und ein Nudelholz in einem Scorchbeats in Fallout 76? Warum zur Hölle ... ?! Ich verstehe Fleisch des Tieres, das mitgenommen werden kann, oder auch seine Gliedmaßen und sein Fell. Aber Waffen, Geld und andere Items in toten Tiere zu finden, ist – seltsam. Hungern die Blähfliegen derart extrem, dass sie sich an Nuka Cola-Flaschen vergreifen müssen? Ist die Welt von Fallout so verschmutzt, dass Tiere überall an Müll knabbern?

Dir würde ein Trip in die russischen Postapokalpyse auch gefallen? Dann wirf einen Blick auf Metro Exodus auf Amazon (PS4).

Nun, das ist sie vielleicht.

Aber das erklärt nicht das Nudelholz. Nein, das tut es nicht, Fallout. In diesem Falle würde ich Items logischer platziert bevorzugen – Metro Exodus verzichtet ganz auf Loot in Gegnern und legt Munition sowie andere Objekte auf Tische, in Schränken und zuweilen in Behälter. (Die Fallout 4 auch hatte, also warum die Tierkadaver?)

Wo ist der Terror in der Postapokalpyse?

Du könntest dir viele Fragen in Bezug auf Bethesdas Fallout 76 stellen, angefangen von dem Motto, keine NPC ins Spiel zu integrieren, über den Multiplayer-Aspekt bis hin zur Grafik. Was Fallout 3, Fallout 4 sowie Fallout 76 jedoch gemeinsam haben, ist die Abwesenheit von Terror – dabei kann eine postapokalyptische Welt voller Ungeheuer doch nichts anderes sein, als grausig und zuweilen auch melancholisch? Den Aspekt der Melancholie vermag Fallout durchaus in einigen Missionen, aber auch in der Welt selbst, verewigen zu können – der Horror jedoch fehlt.

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Ich erinnere mich an eine Quest in Fallout 3, die mich in Vault 106 gegen wahnsinnig gewordene Überlebende kämpfen lies. Während ich auch hier nicht von Terror sprechen würde, schafften es die klaustrophisch engen Räume gepaart mit den extrem aggressiven Vaultbewohnern doch, mich ein wenig Grauen spüren zu lassen. Eine wundervolle Mission, in meinen Augen. Aber auch eine der wenigen, die dem Terror in einer postapokalyptischen Welt ein Gesicht geben kann. Metro Exodus, in dem du trotz Open-World ständig durch enge Bunker kriechst und das zuweilen in vollkommener Dunkelheit, ist Fallout da mehrere Schritte voraus.

Was Metro Exodus lernen kann: Environmental Storytelling á la Fallout

Environmental Storytelling ist die Kunst, Geschichten in der Umgebung eines Videospiels zu erzählen. Wie stellst du einen Alkoholiker dar, der während der Atom-Apokalypse gestorben ist? Vielleicht, indem du das Skelett neben mehreren leeren Schnapsflaschen platzierst und das in einer ausgebombten Wohnung, in der weitere leere Flaschen im Schrank versteckt sind. Die Fallout-Reihe war seit dem dritten Teil ein Meister in Environmental Storytellung und auch Fallout 76 kann trotz viele Kritikpunkte in dieser Disziplin glänzen.

© 4A Games / Metro Exodus / Screenshot | Metro Exodus macht zeigt solides Environmental Storytelling, beschränkt sich aber auf das Offensichtliche – und weniger auf überraschende Einzelschicksale.

Metro Exodus aber ist kein Überraschungsei wie es die Fallout-Teile gewesen sind: Die Umgebung zeigt wundervoll, was du ohnehin schon weißt – wie etwa Menschenteile in der Küche grausamer Kannibalen. Was der offenen Welt jedoch fehlt sind zuweilen kleine, überraschende Geschichten, die dir allein dein aufmerksamer Blick in die Umgebung und auf die Objekte darin verrät. Das Erkunden der Metro-Maps wäre um einiges lohnender gewesen, hättest du in verlassenen Gebäuden abseits der Hauptmission auch wirklich mehr als Munition und wenige Briefe gefunden.

Schließlich gibt es doch eine Gemeinsamkeit beider Spiele, und das sind die gewöhnungsbedürftigen Gesichtsanimationen. Vielleicht habe ich mich in Metro Exodus deswegen so sehr an Fallout erinnert gefühlt? Als würde mein Herz bei einem seltsam animierten Gesichtsausdruck wie eine Blüte aufgehen und eine leise Stimme liebevoll in meinem Kopf murmeln, „Aww, so schön emotionslos. Fast so wie bei Fallout 4.

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