Es gibt mittlerweile über 800 Pokémon, 18 Typen, 700 Attacken und Mega-Entwicklungen für ausgewählte Pokémon. Alle vorhandenen Taschenmonster sind mehr oder weniger stark. Und dann gibt es einige, die so stark sind, dass sie quasi das Spiel zerstören.
Die Pokémon-Serie mag vielleicht ursprünglich für Kinder entwickelt worden sein, doch gibt es mittlerweile so viele verschiedene Metriken, Statuswerte und Kombinationsmöglichkeiten, dass das Kampfsystem der Spiele definitiv ziemlich tiefgründig und komplex ist. Es gibt genug Stoff, um ganze Doktorarbeiten darüber zu schreiben. Die Anzahl an Ratgebern im Netz ist schier unendlich, da Spieler sich immer wieder Pokémon suchen, die die meisten Vorteile gegenüber anderen haben.
Durch die zahlreichen Änderungen und Neuerungen der neuen Editionen sind im Laufe der Zeit auch Pokémon entstanden, die so viele Vorteile besitzen, dass sie als geradezu unschlagbar gelten. Das liegt manchmal an ihren Statuswerten und andere Male an besonders raffinierten Kombinationen aus Items, Statuswerten, Fähigkeiten und Attacken. So entstehen sogar Level-1-Pokémon, die quasi unbesiegbar sind.
Wir haben die Pokémon gesammelt, die so stark sind, dass sie geradezu „Game-Breaking“ sind – also im Grunde genommen das Spielprinzip zerstören.
Viel zu starke Pokémon: Rattfratz
Du würdest wahrscheinlich nicht denken, dass Rattfratz auf diese Liste gehört, doch mit einem Trick wird aus einem insignifikanten Pokémon ein nahezu unbesiegbares. Wenn du ein Rattfratz mit den Attacken Notsituation und Ruckzuckhieb züchtest, dann könntest du mit einem Level 1-Pokémon im Grunde genommen die gesamte Top 4 besiegen. Gib deinem Rattfratz einen Fokusgurt, der dafür sorgt, dass ihm 1 KP übrig bleibt, wenn er von einer Attacke getroffen wird. Du attackierst dein Gegenüber nun mit Notsituation, wodurch seine Energie ebenfalls auf 1 KP sinkt. Dann greifst du mit Ruckzuckhieb an und besiegst deinen Gegner. Nur Pokémon vom Typ Geist kannst du mit dieser Taktik nicht besiegen.
Viel zu starke Pokémon: Nidoking
In der Roten Edition war Nidoking definitiv eine Bereicherung für das Team. Ein männliches Nidoran konntest du sogar schon vor Vertania Wald fangen. Zu dem Zeitpunkt, wo du den Mondberg erreichst, hatte sich dein Nidoran sicherlich schon zu Nidorino weiterentwickelt. Nun konntest du ihm einen Mondstein geben und die finale Entwicklung erreichen. Mit Level 23 konnte Nidoking dann die Attacke Fuchtler lernen. Diese war damals extrem stark mit einem Wert von 90 Stärke. Damit dein Nidoking zum Gott wurde, musstest du ihm ein paar X-Treffer geben und die Attacke Hornbohrer beibringen. In der ersten Generation gab dir X-Treffer nicht nur bessere Genauigkeit, sondern perfekte Genauigkeit. Dadurch konntest du also im Grunde genommen jedes Pokémon mit nur einem Treffer besiegen.
Viel zu starke Pokémon: Farbeagle
Farbeagle galt zum Zeitpunkt seiner Einführung im Jahr 2001 nicht als sonderlich starkes Pokémon. Auch seine Basiswerte sind nicht wirklich beeindruckend. Doch lernt das Pokémon die Attacke „Nachahmer“, mit der er jede Attacke eines Kontrahenten erlernen kann. Das gibt dem Pokémon unzählige Kombinationen, die ihm unglaubliche Vorteile bringen können. Da Farbeagle Typ Normal ist, hat es außerdem nur Nachteile gegenüber Kampf-Pokémon, die mit der richtigen Auswahl an Attacken definitiv ausgeglichen werden können. Es mag nicht das stärkste Pokémon in dieser Liste sein, doch sollte es nicht unterschätzt werden.
Viel zu starke Pokémon: Lohgock
In Pokémon X und Y gab es zum Release ein Event, mit dem du ein Flemmli bekommen konntest. Als Feuer- und Kampf-Typ konntest du nun im Schnelldurchlauf die Arena-Leiter besiegen, da du in fast allen Fällen einen Vorteil mit deinem Flemmli, Jungglut und später Lohgock hattest. Das machte Pokémon X und Y ziemlich leicht, weswegen sich Lohgock in dieser Liste befindet.
Viel zu starke Pokémon: Glurak
Glurak galt nicht immer als eines der stärksten Pokémon. So war es in der kompetitiven Szene aufgrund seiner Wasser-Schwäche in der ersten Generation relativ uninteressant. Die neue Attacke „Bauchtrommel“ änderte das in der zweiten Generation. Im Rahmen der Attacke opfert Glurak zwar die Hälfte seiner KP, doch erhöht sich daraufhin sein Angriffswert deutlich. Zusätzlich konnte das Feuer- und Flug-Pokémon eine große Vielfalt an Attacken lernen, mit denen es jedes Pokémon – bisauf sperrige Wasser-Monster – ziemlich einfach besiegen konnte.
In der vierten Generation wurde Gluraks Hochphase kurz unterbrochen, da die Attacke „Tarnsteine“ ihm stark zu schaffen machte. Sie zog ihm 50 Prozent seiner KP ab, wenn er in einen Kampf getauscht wurde. Bauchtrommel brachte ihm dann nur noch reichlich wenig. Mit seinen beiden Mega-Formen kam Gluraks großes Comeback. Die schwarz-blaue X-Gestalt zeichnete sich vor allem dank des hohen Angriffs- und Spezialangriffswertes aus. Durch die Attacke „Drachentanz“ konnte der Angriffswert sogar noch weiter gesteigert werden, wodurch Glurak die meisten Pokémon mit nur einem Schlag besiegen konnte. In der Y-Variante der Mega-Entwicklung war Glurak sogar noch gegen Wasser-Pokémon dank der Fähigkeit „Dürre“ gewappnet, die Wasser-Attacken abschwächt und Feuer-Attacken verstärkt. Dann konnte Glurak sogar die Attacke „Solarstrahl“ gegen sein Pflanzen-Kontrahenten ohne Aufladen einsetzen.
Viel zu starke Pokémon: Gengar
Schon seit der ersten Generation gilt Gengar als eines der stärksten Pokémon. Das liegt an einer Kombination seiner Basiswertsumme, seines Typs und seiner Fähigkeit und Attacken. Noch in der ersten Generation befand sich das Geister-Pokémon zusammen mit seinem Erzfeind Simsala und Dragoran auf dem achten Platz der gesamten Rangliste. Vor allem sein Spezial-Angriffswert ist mit 170 besonders stark. Als Typ Geist und Gift war Gengar immun gegen zwei der stärksten Attacken der ersten Generation: Explosion und Hyperstrahl. Genauso wenig sollte die Geschwindigkeit des starken Geister-Pokémons unterschätzt werden.
In der dritten Generation bekam Gengar die Fähigkeit „Schweben“ hinzu, die ihn vor Boden-Attacken schützt und somit seine größte Schwäche als Gift-Pokémon kompensiert. Dank seiner Mega-Entwicklung und seiner neuen Gift-Attacke „Schlammwoge“, mit der er auch gegen den Pokémon-Typ „Fee“ gewappnet ist, gilt Gengar auch heute noch als eines der stärksten Pokémon.
Viel zu starke Pokémon: Arceus
Bis zur sechsten Generation galt Arceus als stärkstes Pokémon überhaupt. In der vierten Generation wurde es vorgestellt und überstieg mit einer Basiswertsumme von 720 die bis dahin stärksten Pokémon wie Mewtu, Lugia und Rayquaza um ganze 40 Punkte.
Viel zu starke Pokémon: Mewtu
Schon die reguläre Form von Mewtu galt lange Zeit mit einer Basiswertsumme von 680 als eines der stärksten Pokémon, bis Arceus mit einer Summe von 720 vorgestellt wurde. Dann kamen die legendären Entwicklungen in X und Y ins Spiel. Sie sollten hauptsächlich schwächere Pokémon wieder interessant machen. So weit so gut. Doch bekamen auch legendäre Pokémon wie Mewtu Mega-Entwicklungen. Das geklonte Pokémon der ersten Generation bekam sogar zwei verschiedene Mega-Formen. Und beide sind extrem stark mit einer Basiswertsumme von 780.
Viel zu starke Pokémon: Rayquaza
Schon die reguläre Form von Rayquaza ist eines der stärksten Pokémon überhaupt. Wenn es sich aber in seine Mega-Form verwandelt, ist es so gut wie unschlagbar. Zusammen mit Mega-Mewtu X und Y teilt es sich mit einer Basiswertsumme von 780 Punkten den ersten Platz. Das legendäre Pokémon ist so stark, dass es auch im Uber-Tier vertreten ist. Hier sind alle Pokémon vertreten, die selbst für die Königsklasse des Competitive Play zu stark sind.
Warum aber führt Rayquaza unsere Liste an? Das liegt vor allem daran, dass es eine Mega-Entwicklung durchführen kann, ohne einen Megastein zu tragen. Das bedeutet, dass es stattdessen ein anderes Item wie Leben-Orb oder Fokusgurt tragen kann. Außerdem verliert Rayquaza durch seine Fähigkeit „Delta-Wind“ alle Schwächen seines Flug-Typs. Als ob das noch nicht genug wäre hat seine neue Spezial-Attacke „Zenithstürmer“ eine Stärke von 120 und kann daher nahezu jeden Gegner mit einem Treffer besiegen.