Daedalic: Die 10 besten Spiele des Hamburger Studios

Wenn es ein Adventure-Spiel schafft, mit einem stummen Protagonisten gut zu sein, ist es definitiv eine Erwähnung wert. Machinarium brilliert mit einer schönen Geschichte und einer tollen Atmosphäre.

Als der kleine Roboter Josef bahnen wir uns einen Weg durch die von Hand gezeichnete Spielwelt und lösen dabei viele Rätsel. Die Besonderheit von Machinarium ist, dass man solche Rätsel häufig erst entdecken muss. Man rätselt sich mehr oder weniger zum Rätsel. Diese sind dann in der Regel nicht allzu schwer zu lösen, hin und wieder ist jedoch etwas mehr Grips gefragt.

Leider hat das Adventure auch kleinere Schwächen, wie unnötige Minispiele oder die kurze Spielzeit von ca. 5 Stunden.

Aber die positiven Aspekte überwiegen deutlich und verschaffen dem Spieler eine schöne Erfahrung.

Wenn sich ein Hund und ein Hase auf Abenteuer begeben, ist es wohl wieder Zeit für ein Point & Click-Adventure mit Sam & Max. Der dritte Teil der tierischen Serie ist gewohnt humorvoll und bietet dieses Mal auch eine gelungene Übersetzung ins Deutsche. So funktionieren auch die meisten Witze hervorragend. Ein äußerst wichtiger Aspekt für ein witziges Adventure-Spiel.

Die Rätsel sind schön gestaltet, aber beanspruchen den Hirnschmalz der Spieler nicht sonderlich. Da der erste Teil der Sam & Max-Reihe bis in die 90er Jahre zurückreicht, ist Im Theater des Teufels mit den ein oder anderen Anspielungen auf vergangene Jahre gespickt.

Wir haben nicht zugehört! Die Gletscher schmelzen und die Niederlande laufen über. Wie ihr euch mittlerweile vielleicht schon denken könnt, befasst sich A New Beginning mit dem Klimawandel.

Das 2D-Adventure rund um Wissenschaftler Bent Svensson und Zeitreisende Fay lockt mit einem spannenden Szenario und tollen Rätseln. Fay kommt nämlich nicht umsonst aus der Zukunft. Sie ist zurückgereist, um den Planeten vor einer Umweltkatastrophe zu bewahren. Also machen sich die beiden Protagonisten auf den Weg und lösen dabei verschiedene Rätsel, die auch allesamt nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sind.

Bis auf das etwas verwirrende Ende leistet sich das Spiel kaum Fehler. Das macht A New Beginning zu einem spielenswerten Titel mit aktuellem Thema.

Wenn die ägyptischen Gottheiten mal wieder schlechte Laune haben und einen göttlichen Schwanzvergleich betreiben, kann nur einer das Chaos beseitigen: Assil. Bewaffnet mit seinem sprechenden Kreuz stürzt sich der Hauptcharakter ein drittes Mal ins Abenteuer.

In Ankh: Kampf der Götter steht dem Spieler auch dieses Mal die junge Thara zur Seite. Das wirkt sich auch aufs Gameplay aus, da man zwischen beiden Charakteren hin und her wechseln kann und auch muss. Das Paar ergänzt sich nämlich in vielen Situationen, sodass sie häufig aufeinander angewiesen sind.

Anders als bei manchen anderen Spielen in dieser Bilderstrecke sind die Rätsel, die es im Laufe des Abenteuers zu lösen gilt, ziemlich simpel. Der Schwierigkeitsgrad geht einfach los und bleibt auch so. Aber dafür hat Ankh: Kampf der Götter wieder eine ordentliche Portion Humor zu bieten.

Gepaart mit quitschiger Comic-Grafik ein sehr gelungenes Spiel.

Ooooh, wie ist das schöööön! The Whispered World kommt mit einer handgezeichneten Spiele-Welt daher, die einfach nur umwerfend aussieht. Doch das 2D-Adventure hat noch mehr zu bieten als Futter für die Augen.

Wie für Daedalic-Spiele üblich, hat auch The Whispered World schrullige Charaktere und lustig geschriebene Dialoge. Der Hauptcharakter Sadwick – sehr kreativer Name - wirft nur so mit Sarkasmus um sich und überspielt damit auch häufig seine wahren Gefühle. Ihm zur Seite steht die Raupe Spot, welche dem Spiel die nötige Tiefe verleiht. Diese kann sich nämlich in verschiedene Formen begeben. So kann sie sich zum Beispiel durch enge Passagen zwängen, indem sie sich ganz platt macht.

Dadurch werden die Rätsel schön knifflig, leider sind diese aber auch manchmal etwas zu kompliziert. Ein paar mehr Hinweise  hier und da hätten sicher nicht geschadet.

Wer also ein bildhübsches Spiel haben will und ein Auge bei dem ein oder anderen Makel zudrücken kann, ist mit The Whispered World gut bedient.

Ungewohnt düster bilden die beiden Adventure-Ableger der Das Schwarze Auge-Reihe eine Ausnahme unter den sonst eher schrulligen Adventure-Spielen von Daedalic.

Hauptcharakter Geron wurde verflucht. Und zwar von einem Seher, der gerade an einem Scheiterhaufen vor sich hin köchelte. Wenn dann später auch noch eine Krähenplage Gerons Dorf heimsucht und seinen Stiefvater tötet, merkt man, dass die Geschichte von Satinvas Ketten weniger fröhlich beginnt.

Auf der Suche nach einer Lösung des Krähenproblems zieht Geron zusammen mit Fee Nuri  und einem sprechenden Raben durch die durchaus schöne Spielwelt. Auf ihren Wegen gibt es natürlich viele Rätsel zu lösen und mit dem Raben als Sidekick fallen auch immer wieder lustige Kommentare.

Im zweiten Teil Memoria könnt ihr sogar zwischen zwei Protagonisten hin und her wechseln, da sich nun Prinzessin Sadja dem Abenteur anschließt. Eine sehr schöne und gelungene Veränderung.

Leider fehlen hier hin und wieder der ein oder andere Hinweis auf des Rätsels Lösung. Diese nur durch Trial-und-Error-Verfahren zu lösen ist weniger spaßig. Auch im zweiten Teil ist dieses Problem, trotz tollem Rätseldesign, weiterhin vorhanden. In der Regel sind die Hinweise aber richtig dosiert und verhelfen zu einem tollen Spielerlebnis.

Spiele wie Torchlight 2 oder Path of Exile müssen ständig mit dem Vergleich zu Blizzards Diablo 3 kämpfen. Meiner Meinung nach, sollten sie das aber nicht. Torchlight 2 ist ein hervorragendes Action-RPG, das vieles richtig macht. Dass es dabei nicht ganz an Diablo 3 ranreicht, ist Nebensache.

Im Gegensatz zum ersten Torchlight begibt sich der Spieler erstmals an die Oberfläche der durchaus schön gestalteten Spielwelt und kämpft sich dort durch Gegnerhorden. Die Kämpfe machen riesig Spaß und das Looten- und Leveln-Prinzip greift auch einwandfrei. Dem Vorgänger fehlte es eindeutig an abwechslungsreichen Maps. Dieses Problem hat Torchlight 2 perfekt gelöst und bietet dem Spieler eine umfangreiche und schöne Spielwelt.

Lediglich das Late-Game lässt etwas zu wünschen übrig, da es nach dem Durchspielen nicht viele Optionen gibt, die zum Weiterspielen motivieren. Aber dafür bietet euch Torchlight 2 eine schöne Kampagne und verlangt dafür auch keinen Vollpreis.

Haha, der Titel ist ein Wortspiel auf den Vulkan Etna. Na, das kann ja heiter werden. Und das wird es auch beim Point & Click-Adventure Edna bricht aus.

Der Hauptcharakter Edna wacht eines Tages in einer Gummizelle auf und tut was? Genau, ausbrechen. Mit von der Partie ist ihr Stoffhase Harvey, mit dem sie übrigens kommunizieren kann. Dieser ist auch namensgebend für den ebenfalls hervorragenden zweiten Teil Harveys neue Augen.

Aber auch Türen und andere Gegenstände laden sie stets zum Plaudern ein. Ja, die gute Edna hat nicht mehr alle Tassen im Schrank und das gilt auch für alle weiteren Charaktere. Gerade daher rührt der absurde Humor von Edna bricht aus, der definitiv einer der Hauptgründe für den Kauf des Spiels ist.

Das Gameplay hat Entwickler Daedalic zusammen mit den Fossilen von T-Rex ausgegraben. Gesteuert wird Edna, ganz wie im ersten Monkey Island, über Befehle am unteren Bildschirmrand. Man muss also erst den Befehl „Reden“ auswählen und dann ein Objekt oder eine Person anklicken, um eine Unterhaltung zu beginnen. Naja, Geschmackssache. Aber erst einmal ans Gameplay gewöhnt, bietet Edna knifflige aber nicht zu knifflige Rätsel, die den Spielspaß steigern.

Definitiv ein Titel von und für die Bescheuerten unter uns!

Divinity: Original Sin ist anders als die meisten Rollenspiele von heute. Das Indie-Spiel von Entwickler Larian Studios besinnt sich zurück auf ältere Vertreter des RPG-Genres. Mit Vogelperspektive und rundenbasierten Kämpfen zum Erfolg. Denn den konnte Divinity: Original Sin zu Recht feiern.

Wer mit älteren Rollenspielen nichts am Hut hat, der muss sich in Divinity: Original Sin erst mal zurechtfinden. Das Spiel nimmt dich wenig an der Hand, es gilt viele Quest aus eigener Überlegung heraus zu lösen und abseits der Wege viel zu entdecken, was man aber sehr leicht übersehen kann. Das Spiel macht auch davor nicht Halt, sprechende Brunnen als Questgeber zu etablieren, was in dem Spiel immer wieder für unterhaltsame und beizeiten auch sonderliche Momente sorgt.

Die Spielwelt ist liebevoll gestaltet, die Story interessant und an Umfang und Abwechslung mangelt es dem Spiel nicht. Auch das Kampfsystem ist spaßig und fordernd. Natürlich kann man dem Spiel den ein oder anderen Makel ankreiden. So kommen in Divinity: Original Sin immer wieder Schalter vor, die es zu finden gilt. Diese sind teilweise aber so gut versteckt, dass man sie auf den ersten Blick fast immer übersieht und manchmal äußerst lange suchen muss, um in der Geschichte weiter zu kommen.

Aber wenn man sich durch solche Spiel-Passagen durchgezwängt hat, wird man durch ein hervorragendes Spielerlebnis belohnt.

Die Deponia-Trilogie ist eine Point & Click-Adventure-Reihe, die mit der Zeit tatsächlich immer besser wurde. Gab es im ersten Teil noch kleinere Schwächen, wurden diese in den weiteren Teilen ausgemerzt.

Deponia beeindruckt vor allem durch seine wunderschöne, von Hand gezeichneten Spielwelt und seine interessanten Charaktere. So können wir miterleben, wie der anfangs egozentrische Rufus stets neue charakterliche Züge aufweist und sich vielleicht am Ende doch zum Guten ändert?

Dabei spielt auch die Vertonung eine große Rolle, welche in Deponia sehr gut gelungen ist. Neben der spannenden Story bietet Deponia auch ein ordentliches Maß an Witz, was zu einem großen Teil an den abgedrehten Charakteren liegt. Ebenfalls sehr gelungen sind die Rätsel und Minispiele, welche ja auch nun mal den Großteil eines Adventures ausmachen.

Alles in allem bleibt über die Deponia-Trilogie nur zu sagen, dass sie alles, was das Adventure-Genre ausmacht, richtig macht und sich zu Recht mit Ruhm bekleckert hat. Wer’s nicht gespielt hat: Unbedingt nachholen!