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Yakuza 6 im Test: Die Liebe zum Detail


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Immer etwas zu tun

Gibt es einmal keine Halbstarken, der verprügelt werden will, erwarten Kiryu unzählige optionale Nebenbeschäftigungen, die vielseitiger kaum sein könnten. Karaoke, Baseball, Spielhallen mit originalen Sega-Klassikern, Restaurants, Bars, Dart, Fitness-Studios, Tauchgänge und noch viele weitere Aktivitäten laden zum Ausprobieren ein. Teilweise sind diese sogar derart detailliert und gelungen, dass sie glatt als eigenständiges Spiel durchgehen könnten.

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Weiterhin kannst du in Nachtclubs mit Damen flirten— daher auch der dazugehörige Skill— und dich im Online-Chat mit realen Pornostars unterhalten, die nach und nach die Hüllen fallen lassen, findest du die richtigen Worte.

Neben den Minispielen findest du in Yakuza 6 zahlreiche Nebenquests, die allesamt gelungene, wenn auch absurde Geschichten erzählen. Du triffst auf zeitreisende Teenager, Smartphone-Sprachassistenten, deren künstliche Intelligenz ein wenig zu ehrgeizig ist oder prügelst dich nachts auf dem Friedhof mit den Geistern längst verstorbener Piraten.

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Diese kleinen Geschichten sind nicht nur eine gelungene Abwechslung der an sich sehr ernsten Hauptstory, sondern wurden auch so geschickt in der Spielwelt platziert, dass ich die Hauptaufgabe des Spiels mitunter mehrere Stunden links liegen ließ, nur um mich einer tollen Nebenmission nach der anderen zu widmen.

Weniger ist mehr

Auf dem Papier ist die offene Welt von Yakuza 6 nicht besonders groß. Vor allem nicht im Vergleich zu Titeln von Rockstar Games oder auch Ubisoft, die offenbar mit jedem neuen Assassin's Creed oder Far Cry die Grenzen des Machbaren sprengen wollen. Das Problem daran: Je größer die Karte, desto größer der Leerlauf. Yakuzas Welt hingegen ist überschaubar, nur so groß wie sie sein muss und dadurch in jedem Winkel vollgestopft mit neuen Inhalten, die es zu entdecken gilt.

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Von den Minispielen über die Nebenquests bis hin zur eigentlichen Hauptstory des Spiels gibt es nie auch nur einen Moment, in dem das Spiel dir nichts bietet. Jede Straßenecke hält etwas Neues für dich parat. Und selbst, wenn du im Zuge einer Mission mal zum anderen Kartenende rennen musst, kannst du dir fast sicher sein, dass du auf dem Weg mindestens zwei neue Quests einsammelst. Statt des immer weiter ausartenden Größenwahns soll bitte jeder Entwickler einen Blick auf Yakuza 6 werfen und sich ansehen, wie eine offene Weltwirklich funktioniert.

Mein Fazit zu Yakuza 6: Das Lied das Lebens

Ich bin begeistert. Noch vor wenigen Wochen hatte ich nie ein Yakuza-Spiel angefasst und hätte nicht gedacht, jemals einen Zugang zu der inzwischen 13 Jahre alten Reihe zu finden. Auch als Neueinsteiger hat mich das virtuelle Tokio innerhalb der ersten Stunden gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen. Nicht nur die fantastische Geschichte des Verbrecher-Epos fasziniert mich, auch das Design der offenen Welt, das Qualität über Quantität stellt, lässt so manche westliche Produktion dumm aus der Wäsche gucken. Jeder Winkel der Welt ist mit Inhalten gefüllt und nichts fühlt sich redundant oder überflüssig an.

Als Sprache wird dir ausschließlich das Japanische angeboten, was fantastisch zur Atmosphäre passt, aber möglicherweise nicht jedermanns Sache ist. Dafür bietet Yakuza 6 als erster Teil der Serie deutsche Untertitel. Wer sich bisher nicht an die Reihe herangetraut hat, kann mit Yakuza 6: Das Lied des Lebens problemlos einsteigen und das große Finale rund um Kazuma Kiryo selbst erleben. Und anschließend alle bisherigen Serienteile nachholen.

Wird dir gefallen, wenn du eine offene Welt ohne Leerlauf suchst, die neben der spielerischen Freiheit auch eine tolle Geschichte bietet.

Wird dir nicht gefallen, wenn du auf eine deutsche Sprachausgabe bestehst und lieber ballerst statt prügelst.

Wertung

8,5/10

“Ein gelungenes Serienfinale, das nicht nur mit einer packenden Story, sondern auch einer extrem detaillierten offenen Welt überzeugt. Auch für Neueinsteiger geeignet.”

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