Die Displays der neuen iPad-Pro-Modelle haben eine Bildwiederholrate von „bis zu 120 Hz“. Apple trickst, damit die Darstellung nicht zum Energiefresser wird:
Je höher die Bildwiederholrate, desto flüssiger sehen Bewegungen aus: Bis zu 120 Hz (Hertz) erreicht das Display des 10,5“ iPad Pro und des neuen 12,9“ iPad Pro, das Bild wird also 120 Mal pro Sekunde dargestellt. Bisher war es die Hälfte, 60 Hz – analog zu den Displays von vielen anderen Geräten. Mit 120 Hz werde alles, was sich bewegt, beeindruckender dargestellt, erklärt Apple. Videos, Spiele, und so weiter.
Stimmt das? Ist der Unterschied merkbar? In der Redaktion bildet sich schnell eine Traube um die Geräte, als wir das 9,7“ iPad Pro, das neue 10,5“ iPad Pro und ein Surface Book nebeneinanderlegen und einfach mal auf GIGA APPLE nach unten scrollen. Der Unterschied ist deutlich. Schon so ein „simpler“ Vorgang wie das Navigieren auf einer Webseite oder auf Satellitenbildern sieht auf dem neuen Gerät wesentlich eleganter und in der Bewegung schärfer aus. (Das Surface Book des Kollegen kann übrigens auch mit dem älteren iPad Pro in der Scrollen-Disziplin nicht im geringsten mithalten). „ProMotion“ nennt Apple die Technologie.
Energiespartrick des iPad Pro: mal 120 Hz, mal 24 Hz
Beeindruckende Leistung also, die eigentlich ordentlich Energie frisst. Trotzdem gibt Apple als Laufzeit „bis zu 10 Stunden“ an. Wie ist das möglich? Der Trick ist ganz einfach (und nicht ganz neu): Wird die hohe Bildwiederholrate nicht benötigt, wird sie gedrosselt. Sie ist also dynamisch. Bis auf 24 Hz reduziert das iPad Pro die Wiederholung, erfuhr GIGA aus Apple-Kreisen, wenn nämlich keine Bewegung auf dem Display stattfindet – das reicht dann aus und spart ordentlich Energie.
Entwickler können für ihre Apps die gewünschte Bildwiederholrate abrufen, besonders bei Spielen ist das sinnvoll. Auch ein Medienplayer könnte zum Beispiel für einen Film mit 24 Bildern pro Sekunde 24 Hz oder 48 Hz verwenden. Im Umkehrschuss dürften demnach schlecht programmierte Apps unnötig viel Energie verbrauchen oder ein suboptimales Bilderlebnis hervorrufen. Im Normalfall hält Apple aber das Zepter in der Hand: Bei Apps, die nicht auf eine spezielle Bildwiederholrate optimiert sind, passt sie das System selbständig je nach Inhalten an. Je größer die Bewegung, desto höher die Bildwiederholrate – und desto flüssiger wirken die Inhalte auf dem Bildschirm.