Pro-Features, die es bringen
Apple grenzt das iPro-Modell mittlerweile deutlich von dem einfachen Modell ab. Das Display haben wir bereits angesprochen. Das Gehäuse ist etwas schlanker, wohl vor allem dem laminierten Bildschirm geschuldet. Die klassischen Pro-Features – bereits beim Vorgängermodell zu finden – sind der Smart Connector für den Tastaturanschluss, die Pencil-Unterstützung und die vier Lautsprecher.
Der Pencil auf dem iPad Pro kommt seinem Vorbild aus Stift und Papier sehr nahe. Aufsetzen und Zeichengefühl ist zwar ein anderes, mangelnde Reaktionsgeschwindigkeit kann man dem Duo aber nicht im Geringsten vorwerfen. Das ist nicht zuletzt der geringen Latenz geschuldet, die Apple laut eigenen Angaben für das neue Modell noch einmal reduzieren konnte.
Die Tastaturfläche ist deutlich kleiner als bei einem normalgroßen Keyboard, aber größer als bisher. Auf der Hardware-Tastatur Smart Keyboard, bereits in Deutsch als QWERTZ-Version erhältlich, lässt es sich gut tippen. Das Schreibgefühl entspricht – dem robusten Design geschuldet – zwar nicht einer Normaltastatur. Unterwegs lassen sich damit aber auch lange Texte vernünftig schreiben, wie zum Beispiel dieser iPad-Test. Sehr angenehm: Der seitliche Anschluss, der Smart Connector, macht Koppeln und Tastaturakku laden überflüssig.
Der Stereosound der Lautsprecher ist klar und angenehm. Apples Trick dabei: Für die tiefen Frequenzen werden alle vier Lautsprecher, für die Mitten und Höhen nur die oberen angesteuert. Klar angesichts des schlanken Designs: Von echten Bässen kann man noch lange nicht sprechen. Trotzdem: Manch Redakteur zeigte sich sehr beeindruckt vom kräftigen Pegel und dem Transparenz der Darbietung.
iPad Pro 2017: Herausragende Kamera
Ein Tablet braucht keine ordentliche Kamera – eine Aussage, die man als überholt ansieht, wenn man auf der Skipiste einen Skifahrer das Alpenpanorama mit dem iPad knipsen sieht. Doch auch für verständlichere Einsatzzwecke wird eine gute Kamera in einem Tablet immer interessanter: iOS 11 wird Dokumente „scannen“ können, wofür bisher andere Apps notwendig waren. Die Qualität der Ergebnisse hängen zum Großteil natürlich von der der Kamera ab. Und für Augmented Reality plant Apple Großes – auch hier kommt die Kamera zum Einsatz.
Plötzlich erscheint es logisch, dass der Hersteller für das iPad Pro auf das Kameramodul des iPhone 7 (12 Megapixel, 4K-Video, Blende f/1.8) zurückgreift. Ja sogar der optische Bildstabilisator ist mit an Bord. Für eine Tablet leistet die Hauptkamera einen tollen Job, und auch die FaceTime-Kamera für Videotelefonate (7 Megapixel, 1080p-Video, Blende f/2.2) gibt ein gutes Bild ab. Freilich, zoomt man in die Bilder hinein, erkennt man schnell die Smartphone-Qualität, die sich deutlich von einer Spiegelreflex unterscheidet.
Nachteil: Die Linse der rückseitigen Kamera ragt – wie bisher – aus dem Gehäuse heraus. Wer das iPad plan auf den Tisch auflegen möchte, muss es in ein Case stecken.
Akkulaufzeit des iPad Pro: Läuft!
Apple gibt wie bisher „bis zu 10 Stunden“ für die Laufzeit an. Korrekt. An einem trüben Tag mit einer eher niedrigen Displayhelligkeit hielt das Gerät bei anspruchslosen Aufgaben (Videostreaming über WLAN, Surfen oder einfach mal nur Bilder anzeigen) tatsächlich 10 Stunden 10 Minuten durch. Wer die Helligkeit hochdreht und dabei noch ein grafikaufwendiges Spiel spielt, der wird auf ein paar Stunden weniger kommen. Trotzdem: Wie die Vorgänger ist das iPad Pro ausdauernd.
30,4 Wattstunden bietet der Akku des iPads, „schnell mal auftanken“ geht leider nicht: Im Standby benötigte ein vollständiger Ladezyklus rund dreieinhalb Stunden mit dem mitgelieferten 12-Watt-Netzteil.
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