Es klingt zunächst unglaublich, dennoch gelingt der Anschluss eines iPads mittels einer kleinen Armada von Kabeln und Adaptern an ein Ethernet-Netzwerk. Was wird benötigt und wofür ist dieser Aufwand eigentlich gut?
Vorab: Tatsächlich von Apple empfohlen wird diese Vorgehensweise nicht. Vielmehr handelt es sich bei der folgenden Anleitung um eine Machbarkeitsstudie – es funktioniert, allerdings nicht immer. Kleine Probleme müssen in Kauf genommen werden. Doch dazu später mehr.
iPad mit Ethernet verbinden: Kabelkonfiguration
Was benötigen wir, um ein iPad mittels Ethernet ins Internet zu bringen?
- Ein iPad. Logisch. Ausschalten sollten wir jedoch an unserem Gerät das WLAN und eine etwaige Mobilfunkverbindung. Hierfür können wir auch kurzerhand den Flugmodus über die Einstellungen aktivieren.
- Lightning auf USB-Kamera-Adapter. Alternativ einen Lightning auf 30-polig Adapter (Dock Connector) zusammen mit einen 30-poligen Adapter auf USB.
- Ein USB-Kabel (A auf A).
- Einen aktiven USB-Hub (mit Stromversorgung über ein Netzteil).
- USB auf Ethernet-Adapter.
- Selbstredend einen Router mit Internetverbindung beziehungsweise eine Ethernet-Dose mit Verbindung zum Router.
Alle diese Gerätschaften schließen wir der Reihe nach an. Meint: Das iPad verbinden wir zunächst mit dem Lightning auf USB-Kamera-Adapter. Daran findet das USB-Kabel Anschluss. Dieses stecken wir in den aktiven USB-Hub. Mit selbigem verbinden wir den USB auf Ethernet-Adapter und daran schlussendlich das Ethernet-Kabel und den Router. Fertig.
Probleme: Kein echtes Plug and Play
Aufmerksam wurden wir auf diese Lösung durch einen Reddit-Eintrag. Kollege Zac Hall von 9to5Mac schritt zum Test und fertigte das untere Video zu Demonstrationszwecken an. Wichtig: Beim ersten Anschluss der Kabel präsentierte das iPad eine Warnmeldung. Beim wiederholen des Vorganges verzichtete das iPad darauf, allerdings kam keine Verbindung zustande. Erst ein Neustart des iPad führte zur problemlosen Funktion dieser etwas abenteuerlicheren Konfiguration – „Plug and Play“ schaut anders aus.
Sinnvolle Alternative: Kompakter WLAN-Router zur Mitnahme
Notwendig kann eine solch komplizierte Lösung dann sein, wenn Firmen beispielsweise nur Ethernet-Verbindungen zur Verfügung stellen. Wirklich sinnvoll ist dies aufgrund der damit verbundenen Probleme aber nicht. Eine praktikable Alternative ist eher die Mitnahme eines portablen WLAN-Routers – zum Beispiel: AirPort Express oder TP-Link Nano-Router. Letzterer kann wie die ältere AirPort Express direkt ohne extra Stromkabel in die Steckdose gesteckt werden und ist mit circa 25 Euro wesentlich günstiger. Auf diese Weise konstruiert man kurzerhand selbst das benötigte WLAN fürs iPad. Das Ethernet-Kabel zur Verbindung mit dem Router (bzw. der Ethernet-Dose) darf man natürlich nicht vergessen mitzunehmen.
Bilquelle (Titel): Apple und Network Socket Icon von shutterstock