Morgen erscheint der Kindle Oasis in einer zusätzlichen Farbe. Anlass genug, unsere Erfahrungen mit dem noblen E-Book-Reader zu einem Test zusammenzufassen.
Der Kindle Oasis ist seit Ende 2017 das Aushängeschild unter Amazons E-Book-Readern. Dies definiert einerseits die umfangreiche Ausstattung, andererseits der Preis. Diese Generation ist gegenüber dem Vorgänger von 2016 zwar günstiger geworden, dafür ist das Cover nicht mehr im Lieferumfang enthalten.
Kindle Oasis im Test: Fazit
Wie auch auf dem Kindle Paperwhite ist das Lesen auf dem Kindle Oasis sehr angenehm, die Anzeigequalität hervorragend. Das Gerät liegt gut in der Hand. Mit dem Wasserschutz (IPX8, also inklusive Eintauchen ins Wasser) führt Amazon endlich ein Merkmal ein, das den Kindle-Readern im Vergleich zur Konkurrenz so lange fehlte.
Mit weiteren Funktionen wie der automatischen Anpassung der Beleuchtung, der Oben-Unten-Erkennung und der Hörbuch-Integration punktet der Oasis. Wir vermuten aber, dass für viele Interessenten der große Preisunterschied zum Kindle Paperwhite nicht gerechtfertigt ist. Der Kindle Oasis ist top, aber auch Luxus.
Test-Wertung:
- Haptik und Ergonomie 5/5
- Verarbeitung und Design: 5/5
- Display und Beleuchtung: 5/5
- Performance: 4/5
- Ausstattung: 5/5
- Ökosystem und Kompatibilität: 3/5
Gesamt: 90 %
Ein Überblick über den Kindle Oasis inklusive Vergleich mit dem Kindle Paperwhite in Bildern:
Kindle Oasis im Test: Das hat uns gefallen
- Endlich: Das Öffnen und Schließen eines kompatiblen Covers schaltet das Gerät ein und aus.
- Audible-Kunden bekommen erstmals die Möglichkeit, mit Bluetooth-Kopfhörern Hörbücher über den Oasis anzuhören. Die Synchronisation erlaubt es bei kompatiblen Titeln, zwischen E-Book und Hörbuch zu springen, ohne die richtige Stelle suchen zu müssen.
- Die Qualität der Hardware ist sehr gut.
- Die Tasten zum Umblättern sind vor allem im Ein-Hand-Modus praktisch. Sie lassen sich in den Einstellungen vertauschen.
- Der Akku ist ausdauernd. Auch ohne die nachladende Hülle der letzten Generation hat uns die Laufzeit für das Lesen ausgereicht. Der Akku im Gerät scheint dafür gewachsen zu sein, unter anderem erkennbar am leicht höheren Gewicht.
- Und der Vollständigkeit halber: Ja, im Gegensatz zu einem Tablet kann man auch bei Sonnenlicht gut auf dem E-Reader lesen. Im Dunklen hilft die Hintergrundbeleuchtung.
Das hat uns weniger gefallen
- Einstellungen, Shop etc. laden recht langsam.
- Das Alu-Gehäuse ist nicht so griffig wie das Gehäuse des Kindle Paperwhite.
- Anderorts erworbene Hörbücher und mp3 können nicht angehört werden. Auch Hörspiele und andere Inhalte von Amazon Prime Music sind leider nicht vefügbar.
- Mit einem Kindle bindet man sich an Amazon, Adobe DRM wird nicht unterstützt.
- In Zeiten von Night Shift & Co wünscht man sich abends eine noch etwas gelblich-wärmere Hintergrundbeleuchtung.
Was sonst noch erwähnenswert ist
- Das Display ist von 6 auf 7 Zoll Bildschirmdiagonale gewachsen, die Spaltenbreite ist somit größer.
Oben und unten erkennt das Gerät und dreht den Bildschirm automatisch. Querformat wird allerdings nicht unterstützt.
- Neben „Grafit“ gibt es ab morgen „Champagner-Gold“ als weitere Gehäusefarbe – allerdings nur für die 32 GB-Ausführung mit WLAN. Preis: 259,99 Euro.
- Die alufarbene Variante ist außerdem mit 8 Gigabyte Speicher verfügbar (229,99 Euro). Wer auch ohne WLAN Bücher laden möchte, greift zur 3G-Version (319,99 Euro, mit 32 GB Speicher). Kosten für einen Mobilfunktarif fallen nicht an.
- Die bei Verkaufsstart verfügbare Hülle hat Amazon zwischenzeitlich aus dem Programm genommen und verweist aktuell beim Kauf auf ein Produkt eines anderen Herstellers. Auf Anfrage von GIGA zu den Gründen erklärt Amazon hierzu nur:
„Die Original-Hüllen für den neuen Kindle Oasis eReader sind aktuell nicht erhältlich. In den kommenden Wochen werden neue Original-Hüllen unter www.amazon.de angeboten.“
- Ein USB-Ladegerät ist nicht im Lieferumfang. Das ist zwar umweltfreundlich, der Reader wäre aber ohne Ladestecker/USB-Port im Haushalt nicht nutzbar.