1&1 bleibt beim Netzausbau in Deutschland deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zwar wurden im letzten Quartal immerhin 195 neue Antennen aktiviert, doch der Rückstand auf die Wettbewerber ist enorm. Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllt 1&1 nicht.
1&1: Netzausbau-Ziele in weiter Ferne
Der Mobilfunkanbieter 1&1 versucht zwar, den eigenen Netzausbau voranzutreiben, bleibt aber als Nachzügler deutlich hinter der Konkurrenz von Telekom, Vodafone und Telefónica (o2) zurück.
Nach eigenen Angaben sind nach dem dritten Quartal 2024 immerhin 741 Antennen aktiv – das ist ein Plus von 195 Standorten in drei Monaten. Gemessen an der Vorgabe der Bundesnetzagentur, bis Januar 2023 mindestens 1.000 Standorte bereitzustellen, ist das allerdings enttäuschend.
Andere Anbieter machen vor, wie es besser geht: Die Deutsche Telekom hat allein in vier Wochen 535 Standorte ausgebaut, davon 96 komplett neu. Mit insgesamt 28.000 Standorten bei Telefónica und 27.000 bei Vodafone bleibt 1&1 im Vergleich derzeit ein Zwerg im Markt.
1&1-Finanzvorstand Markus Huhn macht unter anderem interne Schwierigkeiten und ein „aggressives Wettbewerbsumfeld“ dafür verantwortlich. Vor allem der Netzausfall im Mai und der Wechsel vom bisherigen National-Roaming-Partner Telefónica zu Vodafone haben Spuren hinterlassen. Zwar konnte 1&1 im Mobilfunk 20.000 neue Verträge abschließen, musste aber gleichzeitig 20.000 Breitbandkunden ziehen lassen (Quelle: 1&1).
Auch die Infrastruktur ist noch nicht auf dem gewünschten Stand. Zwar sind mittlerweile alle vier Core-Rechenzentren in Betrieb, doch der Ausbau der benötigten 12.600 Antennen ist noch ein Mammutprojekt. Immerhin: 22 Edge-Rechenzentren sind fertiggestellt.
1&1-Kunden müssen sich gedulden
Für die Kunden bedeutet das weiterhin: Geduld haben. Ohne flächendeckendes eigenes Netz sind sie weiterhin auf das National Roaming mit Vodafone angewiesen. Wer mit günstigen Tarifen liebäugelt, sollte vorher prüfen, ob das Netz in der eigenen Region ausreicht. Bis 1&1 wirklich mit den Großen mithalten kann, dürften noch Jahre vergehen.
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