Für PC-Spieler gibt es kaum etwas Besseres, als sich ihren eigenen Rechner zusammenzubauen. Besonders mächtig fühlt man sich dann, wenn man ihn zum ersten Mal anschaltet und sieht, dass er direkt startet und ohne Probleme hochfährt. Doch das ist nur selten der Fall. Stattdessen wird man zuvor mit einem der folgenden 11 Problemen konfrontiert.
Das Zusammenbauen von PCs ist ein Minenfeld
Eigentlich ist das Zusammenschrauben des eigenen PCs etwas Wunderbares. Wenn der Rechner nach etlichen Stunden harter Arbeit endlich läuft, spürt man förmlich, wie unfassbar viele Endorphine im Körper freigesetzt werden.
Doch der Weg dahin entpuppt sich gerne mal als Minenfeld. Zwar ist das Zusammenbauen eines eigenen Rechners mit den Jahren eigentlich immer leichter geworden, das heißt jedoch nicht, dass es keine Stolpersteine mehr gibt, die einen massig Nerven kosten können. Wir zeigen euch 11 Probleme, mit denen jeder von euch bestimmt schon mal Bekanntschaft gemacht hat, wenn er oder sie regelmäßig für den Zusammenbau von PCs im Familien- und Freundeskreis zuständig ist.
Und damit das Ganze auch für euch einen Mehrwert hat, geben wir euch Tipps, wie ihr ein paar dieser Probleme in Zukunft komplett vermeidet.
I/O-Blende vergessen
Wirklich jeder hat es schon mal vergessen: das I/O-Shield. Der Rechner ist komplett zusammengebaut, man stellt ihn auf und plötzlich sieht man das riesige klaffende Loch in der Seite des Gehäuses und erspäht am anderen Ende des Schreibtisches diese kleine silberne Blende. Cool! Also jetzt nochmal alle Kabel abziehen, Motherboard rausnehmen, nur um dieses kleine Mistding mit aller Gewalt in die dafür vorgesehene Öffnung zu quetschen. Purer Hass!
Unser Tipp: Baut die I/O-Blende am besten direkt zum Anfang ins Gehäuse ein. Alternativ ein Motherboard mit integrierter Blende kaufen.
Schrauben verbummelt
So! Jetzt nur noch die Grafikkarte mit ein paar Schrauben am Gehäuse festmachen und schon steht euer neuer Rechner. Aber, Moment mal! Wo sind diese verflixten Schrauben nur schon wieder hin?! Könnt ihr euch noch an dieses kleine klingelnde Geräusch erinnern, das ihr vor rund einer Stunde gehört habt? Das ist genau diese Schraube, die sich von eurem magnetisierten Schraubendreher gelöst und anschließend ins Gehäuse gefallen ist. Viel Spaß beim Suchen!
Weitere Habitate für verlorene Schrauben: Unter eurem Schreibtisch, in einem hochflorigen Teppich oder an anderen Stellen, an die man gar nicht mehr mit der bloßen Hand herankommt.
Unser Tipp: Holt euch ne magnetisierte Tischmatte und schreibt euch in den einzelnen Kacheln auf, welche Schrauben wofür sind. Das mag anfangs zwar nach viel Aufwand klingen, erleichtert euch am Ende die Arbeit aber ungemein.
Am Gehäuse geschnitten
Was ist schon ein PC-Zusammenbau ohne eine kleine Schnittwunde. Gerne passiert sowas, wenn man gerade unkonzentriert oder etwas aufgebracht ist. Wenn ihr also merkt, dass ihr ordentlich geladen seid, wenn ihr euren PC zusammenbastelt, gönnt euch ein paar Minuten Ruhe und atmet mal tief durch. Ihr kriegt das schon hin!
Das mag zwar banal klingen, hilft aber nicht nur dabei euch vor Verletzungen zu schützen, sondern sorgt auch dafür, dass ihr etwas weniger rabiat mit eurer Hardware umgeht.
Alles im Gehäuse zusammengebaut
Macht euch den Zusammenbau eures Rechners nicht unnötig schwer. Baut bitte nicht als erstes das Mainboard ins Gehäuse ein. Den Prozessor, RAM, M.2-SSDs und den CPU-Kühler könnt ihr meist problemlos vorab montieren – als Unterlage bietet sich die Verpackung eures Motherboards an. Anschließend könnt ihr das Konstrukt ins Gehäuse packen.
Einzige Warnung: Wenn ihr einen großen Lüfter habt, passt auf, dass dieser nicht die Steckverbindung für die Stromversorgung eures Prozessors abdeckt oder die des Lüfters an sich abdeckt.
Zu große Hardware gekauft
Größer ist immer besser, oder? Das mag manchmal zwar durchaus zutreffen, nur bringt euch ein dicker CPU-Kühler nichts, wenn ihr dann die Seitenabdeckung nicht mehr auf euer Gehäuse kriegt. Und die fast 4 Slot große und 38 cm lange Grafikkarte mag zwar massig Performance bieten, aber wenn auch die nicht ins Gehäuse passt, ist das ebenfalls alles andere als zielführend.
Unser Tipp: Schaut vor dem Kauf solcher Hardware nach, ob sie überhaupt genug Platz in eurem Gehäuse hat. Solche Angaben finden sich meist in der Beschreibung der PC-Gehäuse – dort wird explizit angegeben, wie hoch der Lüfter und wie lang die Grafikkarte sein dürfen.
Passender Sockel, aber er bootet nicht
Uff, das könnte bitter enden. Habt ihr vorab überprüft, ob der Verkäufer das Motherboard mit dem aktuellen BIOS-Update versehen hat? Gut möglich, dass euer neuer Prozessor nur läuft, wenn die neueste Version aufgespielt wurde – sowas kommt vor allem vor, wenn ihr neuere Ryzen-Prozessoren in einem alten AM4-Motherboard verbauen wollt.
Wenn ihr Glück habt, könnt ihr auch ohne CPU die neue BIOS-Version über USB flashen, aber diese Funktion unterstützen bei Weitem nicht alle Mainboards. Ansonsten müsst ihr wohl in den sauren Apfel beißen und euch einen günstigen alten Prozessor zulegen, das BIOS damit flashen und ihn dann wieder verkaufen.
Kabel nicht richtig angesteckt
Alles ist fertig! Dann kann es ja endlich losgehen. Also einmal den Power-Button drücken und es passiert … absolut nichts. Verfallt jetzt bloß nicht in Panik. Als erstes solltet ihr überprüfen, ob euer Netzteil auch eingeschaltet und an die Steckdose angeschlossen ist.
Als nächstes überprüft ihr nochmal alle Kabel-Steckverbindungen, angefangen mit dem großen ATX-Connector, der euer Motherboard mit Strom versorgt. Meist ist ein lockeres Kabel schuld an der Misere und nicht defekte Hardware.
RAM falsch eingesetzt
Das ist so eine Sache, die man einmal falsch macht und danach nie wieder. Wenn ihr zwei RAM-Riegel habt, euer Motherboard aber 4 Slots bietet, haut die beiden Arbeitsspeicher nicht einfach direkt in die ersten beiden Slots – ansonsten könnt ihr sie nicht im Dual-Channel nutzen und lasst auf diese Weise ordentlich Leistungspotenzial auf der Strecke.
Als Grundsatz gilt: Slots 2 und 4 zuerst mit RAM ausstatten, danach kommen die Slots 1 und 3 dran, wenn ihr nachrüstet. Gezählt wird vom Sockel für die CPU ausgehend.
Kabel fürs Gehäuse falsch angeschlossen
Front-Panel-Connector sind der pure Hass für jeden, der seinen Rechner selber zusammenbaut. Die kleinen Friemel-Kabel, von denen es gefühlt 100 Stück gibt, müssen passgenau auf die richtige Steckverbindung am Motherboard gesteckt werden, damit euer Power-Button am Ende auch wirklich euren PC einschaltet, die Reset-Taste funktioniert und so ne olle Winz-LED euch anzeigt, wenn eure Festplatte oder SSD gerade genutzt wird.
Immerhin: Viele Motherboard-Hersteller sind inzwischen dazu übergegangen, eine Verbindungshilfe beizulegen. Mit der könnt ihr die kleinen Kabel zuerst verbinden und müsst anschließend das komplette Konstrukt nur noch auf das Motherboard aufstecken. Das ist wirklich ein Segen!
Lüfter falsch herum montiert
Da hat man sich ganz genau überlegt, wie der Airflow im Gehäuse aussehen soll und am Ende, wenn alles steht und man den Rechner zum ersten Mal einschaltet, stellt man mit Entsetzen fest, dass der Lüfter des CPU-Kühlers die Luft in die falsche Richtung pustet. Gaaaaaaaaaaaaaaanz toll! Immerhin: Dieses Problem ist meist innerhalb weniger Minuten Geschichte.
Unser Tipp: Auf fast jedem CPU-Lüfter sind inzwischen Pfeile zu sehen, die zeigen, in welche Richtung die Luft durch den Lüfter geschoben wird.
Monitor am falschen Video-Port angeschlossen
Das mag absurd klingen, aber ihr glaubt gar nicht, wie viele Rechner ich schon gesehen habe, bei denen der Monitor nicht am HDMI- oder Display-Port der Grafikkarte sondern direkt am Motherboard angeschlossen war.
Wer jetzt noch auf eine CPU ohne integrierte Grafikkarte setzt, bekommt im schlimmsten Fall gar kein Bild angezeigt. Also: Wenn ihr eine Grafikkarte in eurem System habt, schließt gefälligst auch dort die Videokabel an.