Mit der Delta Pro 3 hat EcoFlow eine neue Powerstation auf den Markt gebracht, die es wirklich in sich hat. Mich persönlich hat der Einsatz als Akku-Speicher für Balkonkraftwerk über PowerStream interessiert. Genau das habe ich in dem 9-wöchigen Testzeitraum getestet.
EcoFlow Delta Pro 3 im Test: Fazit
EcoFlow hat mit der Delta Pro 3 eine richtig starke Powerstation auf den Markt gebracht, die unglaublich flexibel ist. Während ihr andere Systeme nur für einen Zweck verwenden könnt, seid ihr hier nicht beschränkt.
Ich habe den Speicher in erster Linie als Balkonkraftwerk-Akku für PowerStream verwendet, was wunderbar funktioniert. Es lassen sich dadurch zusätzliche Solarmodule anschließen und mehr herausholen.
Als reine Powerstation ist das System sehr leistungsstark, kann alle von mir getesteten Geräte antreiben und lässt sich per Steckdose in kürzester Zeit aufladen.
Da der Akku mit 4 kWh so groß ist, ist das ganze Gerät sehr schwer. Wollt ihr es beim Camping nutzen, solltet ihr es zu zweit aus dem Auto oder Camper heben. Schade finde ich zudem, dass es an der Front keine Schutzklappen für die Anschlüsse gibt, obwohl EcoFlow eigentlich eine smarte Lösung für die Rückseite gefunden hat.
Ansonsten hat mich EcoFlows Delta Pro 3 vollkommen überzeugt. Ich habe richtig gemerkt, welchen großen Fortschritt das Unternehmen bei diesem Modell im Vergleich zu früheren Generationen gemacht hat. Der Preis von aktuell um die 3.000 Euro ist aber sehr hoch und der Kauf lohnt sich nur, wenn ihr die volle Flexibilität auch ausnutzt.
EcoFlow hat uns das Testgerät freundlicherweise für diesen Test zur Verfügung gestellt. Beim Hersteller gibt es immer wieder hohe Rabatte auf dieses Modell (bei EcoFlow anschauen).
Vorteile:
- Design
- Großes Display
- Viele Anschlüsse
- Großer Akku
- Erweiterbar
- Leicht zu transportieren
- Viel Leistung
- Sehr flexibel
Nachteile:
- Preis
- Sehr schwer
- Keine Abdeckungen an der Front
Schickes und durchdachtes Design
EcoFlow hat beim Design der Delta Pro 3 zumindest meinen Geschmack voll getroffen. Das Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff, fühlt sich zum Großteil aber recht hochwertig an und sieht gut aus.
Besonders das riesige Display an der Front macht einen sehr guten Eindruck. Es lässt sich selbst bei Sonnenschein akzeptabel ablesen und zeigt alle wichtigen Informationen an.
Darunter befinden sich alle wichtigen Anschlüsse, die ihr im Alltag braucht. Dazu zählen mehrere Steckdosen und USB-Anschlüsse.
Schade ist nur, dass die Steckdosen und USB-Anschlüsse nicht abgedeckt werden können. Ich habe die Powerstation zwar fast nur in der Gartenhütte als Balkonkraftwerk-Speicher verwendet, doch sie ist eigentlich zum mobilen Einsatz gedacht. Da kann schnell mal Schmutz oder Wasser in die empfindlichen Bereiche kommen.
Dabei hat EcoFlow auf der Rückseite eine elegante Lösung dafür gefunden. Dort sind alle Anschlüsse mit Klappen abgedeckt, die sich sogar ins Gehäuse einschieben lassen und so verschwinden. Wieso nicht exakt die gleiche Lösung an der Front zum Einsatz kommt, erschließt sich mir nicht.
Alle anderen seitlichen Anschlüsse sind ebenfalls abgedeckt.
Einfach zu transportieren
Damit ihr das Gewicht von knapp über 50 kg nicht schleppen müsst, hat sich EcoFlow etwas einfallen lassen. An der Rückseite sind Rollen angebracht. Damit könnt ihr die Powerstation ganz einfach am Teleskopgriff ziehen. Dieser lässt sich herausziehen und so lässt sich der große und schwere Akku wie ein Reisekoffer bewegen.
An der Oberseite befinden sich trotzdem noch zwei Tragegriffe. Diese sind auch sehr stabil, sodass ihr den Speicher in Position hieven könnt. Idealerweise mit zwei Personen, weil das Gewicht sehr hoch ist.
Speicher erweiterbar
In der Delta Pro 3 ist ein LFP-Akku mit 4 kWh verbaut, der sich über verschiedene Arten schnell aufladen lässt. Reichen euch die 4 kWh nicht, könnt ihr zwei zusätzliche Akkus mit jeweils 4 kWh installieren. Auch wenn es im Bild so aussieht, als ob ihr die Speicher einfach stapeln könntet und diese direkt miteinander verbunden sind, funktioniert das nicht.
EcoFlow setzt weiterhin auf dicke Kabel, über die ihr die einzelnen Batterien mitteinander verbinden könnt. Das geht mittlerweile deutlich eleganter über in die Ober- und Unterseite integrierte Anschlüsse, wie viele Hersteller gezeigt haben.
Der Akku an sich soll nach 4.000 Ladezyklen noch 80 Prozent seiner Restkapazität besitzen. Nur das Akkupack ist dabei IP65-zertifiziert, nicht das ganze Gerät. Das empfinde ich als etwas komisch, denn wenn der Solargenerator durch ein paar Wassertropfen kaputt geht, kann ich mit dem wasserfesten Akku auch nichts mehr anfangen. Das ist etwas inkonsequent. Immerhin gibt es fünf Jahre Garantie.
Perfekt als Balkonkraftwerk-Speicher
Bei mir kam EcoFlows Delta Pro 3 in erster Linie als Balkonkraftwerk-Speicher für PowerStream zum Einsatz. Ich habe die Delta 2 Max damit ersetzt. Dazu war ein zusätzliches Kabel nötig, das mir EcoFlow nachgeschickt hat.
Insgesamt hat das wirklich gut funktioniert. Der große Akku von 4 kWh reicht an einem sonnigen Tag aus, um genug Energie zu speichern, um über die Nacht zu kommen. Im Herbst scheint die Sonne aber leider nicht mehr so viel. Trotzdem konnten die wenigen Sonnenstunden damit gut aufgefangen werden.
Besonders praktisch ist, dass ihr an PowerStream selbst zwei Solarmodule anschließen könnt und dann zusätzlich noch an der Delta Pro 3. Bis zu 4.000 Watt sind so möglich. Als Inselanlage könnt ihr das volle Potenzial damit ausschöpfen. Wenn ihr es als Balkonkraftwerk-Speicher verwendet, dann sind nur 2.000 Watt erlaubt. Ich hatte zwei 430-Watt-Solarmodule angeschlossen.
Software-Probleme schnell behoben
Irritierend fand ich, dass die Delta Pro 3 zu Beginn exakt die gleichen Software-Probleme hatte wie damals die Delta 2 Max. Der Speicher ging einfach schlafen und ist auch bei der Energieerzeugung durch die Solarmodule nicht wieder aufgewacht. Das Problem wurde von EcoFlow nach meiner Mail zwar schnell per Firmware-Update gelöst, doch so etwas darf eigentlich nicht passieren, wenn das Problem schon bekannt war.
Nach dem Software-Update hat der Speicher zuverlässig gearbeitet. Er ist nicht in den Tiefschlaf gegangen und hat auch die Lade- und Entladegrenzen beachtet. Das Zusammenspiel von PowerStream und Delta Pro 3 hat wunderbar funktioniert.
Starke App
Mir hat die EcoFlow-App schon immer gut gefallen. Sowohl das Design als auch die Funktion. Alle Einstellungen lassen sich einfach finden und verändern. Man könnte die Apps zwar hier und da noch etwas intuitiver gestalten, doch insgesamt bin ich damit zufrieden.
Jedes einzelne Gerät kann dort angelernt werden und sowohl einzeln als auch in Gruppen angesteuert werden. So werden die smarten Steckdosen beispielsweise direkt ins Balkonkraftwerk-System integriert. Ihr müsst nicht noch extra etwas einstellen.
Etwas umständlicher aber weil auch ganz neu, war die Integration des Smart Meters von Shelly. Damit lässt sich der Energiebedarf in Echtzeit erfassen und PowerStream gibt nur so viel Energie raus, wie benötigt wird. Das funktioniert auch mit der Delta Pro 3 wunderbar. Der
Schön leise und flexibel
Natürlich habe ich den Solargenerator zum Test auch per Steckdose aufgeladen und mit einigen Geräten belastet. Dabei hat mich positiv überrascht, wie leise der Lüfter arbeitet. Über die Steckdosen kam genug Power heraus, um einen Rasenkantenschneider zu betreiben. Auch ein Wasserkocher ist kein Problem. Andere Geräte wie Handys sind für so einen starken Solargenerator überhaupt keine Herausforderung.
Ihr könnt die Powerstation sogar als USV nutzen. Fällt der Strom aus, reagiert das System in 10 ms. Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig und die Powerstation ist damit nicht nur an einen Zweck gebunden.
Für mich ist das einer der größten Vorteile der Delta Pro 3, denn ihr seid einfach komplett flexibel. Ihr könnt den Akku sowohl beim Camping nutzen, bei einem Stromausfall und wenn ihr ihn nicht braucht, als Balkonkraftwerk-Speicher. Besser geht es eigentlich nicht.