Der erhoffte E-Auto-Aufschwung in Deutschland bleibt aus. Im Juli 2024 gingen die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vormonat um fast 30 Prozent zurück. Während private Käufer zögern, warten Unternehmen auf neue Fördermaßnahmen. Doch es gibt auch einen Lichtblick.
Privatkäufer auf der Bremse, Firmen in Wartestellung
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nur 30.762 reine E-Autos wurden im Juli 2024 in Deutschland zugelassen – ein Rückgang um 29 Prozent gegenüber dem Vormonat. Besonders private Käufer scheinen kalte Füße zu bekommen. Aber auch Unternehmen halten sich zurück: Statt der üblichen 23.000 gewerblichen Zulassungen pro Monat im Jahr 2023 sind es 2024 bisher nur etwa 18.000 (Quelle: ADAC).
Der ADAC sieht einen Grund für die Zurückhaltung der Firmen in der angekündigten Wachstumsinitiative der Bundesregierung. Viele Unternehmen warten offenbar auf die geplanten Sonderabschreibungen für E-Dienstwagen, bevor sie ihre Flotten elektrifizieren. Das Gesetzgebungsverfahren dafür wird sich voraussichtlich noch bis Dezember hinziehen.
Gebrauchtmarkt als Hoffnungsschimmer?
Während Neuwagenkäufer zögern, zeigt der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos einen positiven Trend. Im Juli wechselten 16.756 Stromer den Besitzer – ein neuer Rekord. Das könnte darauf hindeuten, dass E-Autos langsam im Massenmarkt ankommen.
Doch für einen echten Durchbruch der E-Mobilität reicht das nicht. Der ADAC betont, dass vor allem gewerbliche Flotten wachsen müssen, um einen stabilen Gebrauchtwagenmarkt zu entwickeln. Ob die geplanten Fördermaßnahmen der Bundesregierung dafür ausreichen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Weg zur Verkehrswende ist keine Autobahn, sondern eine tückische Serpentinenroute mit vielen Schlaglöchern und dem ein oder anderen Erdrutsch, die den Aufstieg bremsen.