Sehr lange hat sich Amazon Zeit gelassen, einen neuen Partner für die hauseigene Visa-Karte zu finden. Jetzt löst man das im letzten Jahr gegebene Versprechen zwar endlich ein und stößt bei der Kundschaft dennoch nicht nur auf Begeisterung. In der Tat muss Amazon viel Kritik einstecken und die wächst und wächst unaufhörlich.
Update vom 30. August 2024: Der Abwärtstrend für Amazons neue Visa-Karte schreitet voran. Wie haben die jüngste Entwicklung in einem neuen Artikel zusammengefasst und machen den aktuell größten Störfaktor aus:
Originalartikel vom 24. August 2024:
Amazons neue Kreditkarte muss Kritik einstecken
Im letzten Jahr kündigten die LBB und Amazon die bisherige Visa-Karte ab – aus und vorbei. Ein unmittelbares Ersatzprodukt gab es nicht, und nicht wenige Kundinnen und Kunden sahen sich derweil nach Alternativen um. Kostenlose Kreditkarten gibt es zwar jede Menge, doch die wenigsten bieten ein sinnvolles Cashback-System an, wie es die ehemalige Amazon-Karte bot.
Kürzlich präsentierte Amazon dann doch noch eine neue Visa-Karte. Als Bankpartner fand man „Zinia“ – eine Marke der Openbank beziehungsweise Santander. Grund zur ungetrübten Freude für ehemalige Kunden der alten Kreditkarte? Nicht unbedingt, wie ein Blick auf die ersten Bewertungen beweist. Über 100 Rezensionen sind bereits bei Amazon eingegangen. Im Durchschnitt kann die neue Karte gerade einmal 2,9 von maximal 5 Sternen für sich reklamieren.
Um ganz genau zu sein: 37 Prozent der Kunden – und damit eine knappe Mehrheit – vergibt nur einen einzigen Punkt. Dahinter folgen 35 Prozent, die ganze 5 Sterne geben. Ein Produkt, das mal so richtig polarisiert. Doch an was stören sich die Kritiker der neuen Visa-Karte von Amazon? Folgende Punkte konnten wir ausmachen:
Schlechtere Konditionen: Amazon beziehungsweise Santander sparen, wo es nur geht. Wer als Prime-Mitglied bei Amazon kauft, bekommt nicht mehr 3 Prozent, sondern nur noch einen einzigen Prozentpunkt vom Umsatz gutgeschrieben. Allein bei bestimmten Shopping-Events soll es künftig ausnahmsweise 2 Prozent geben. Und auch beim Willkommens-Bonus wird gespart, Neukunden erhalten 15 Euro, ehemalige Kartenbesitzer und Prime-Kunden immerhin 25 Euro. Früher gab es schon mal wesentlich mehr.
Kein Apple Pay: Noch immer bietet die Kreditkarte kein Apple Pay. Ein Unding für iPhone-Nutzer im Jahr 2024. Besonders perfide: Santander an sich hat kein Problem mit Apple Pay, doch das Produkt für Amazon muss darauf explizit verzichten.
Auch in unserer Wochenendkolumne wurde bereits Kritik geübt:
Versteckte Gebühren: Ebenso bemängelt werden teure Zusatzkosten. Vergleichbare Kreditkarten erheben beispielsweise keine Gebühren mehr für Bargeldabhebungen und Zahlungen in Fremdwährung. Nicht so die Visa-Karte von Amazon. Wer nicht im Euroraum zahlt, sollte lieber die Finger von der Karte lassen.
Vorschnelle Ablehnung: Einige Kunden berichten davon, dass ihr Antrag sehr schnell abgelehnt worden sei, obwohl Bonität gegeben ist. Zuvor hätte man die alte Karte über Jahre verwendet, und dies mit wesentlich höheren Kreditvolumen. Eine Begründung für die Ablehnung gibt es natürlich nicht, da wird der Interessent im Unklaren gelassen.
Kreditrahmen: Bemängelt wird dann noch der sehr bescheidene Kreditrahmen von anfänglich nur 2.000 Euro. Der sollte sich zwar theoretisch erhöhen lassen, worauf man sich aufgrund der zuvor erwähnten Ablehnungsrate aber besser nicht verlassen sollte.
Nicht jeder, der will, bekommt auch eine Karte
Es scheint, auf die neue Kreditkarte von Amazon haben zwar viele gewartet, doch weniger sind davon am Ende überzeugt. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das Meinungsbild über die kommenden Wochen und Monate entwickeln wird. Wichtig in diesem Zusammenhang: Nicht alle neuen und alten Kunden können die Karte sofort beantragen. Amazon ermöglicht eine Beantragung erst sukzessive. Wer wissen will, ob er dran ist, erfährt dies direkt auf der Produktseite (bei Amazon ansehen).
Was es über Kreditkarten an sich zu wissen gibt: