Bewertungen im App Store von Apple haben ein Problem: Sie werden nicht auf ihre Echtheit geprüft. Das Landgericht Berlin hat nun entschieden, dass Apple dies klar kommunizieren muss. Die bisherige Lösung reicht nicht aus – und Verbraucher müssen besser geschützt werden.
App Store: Bewertungen müssen transparenter werden
Die Sternebewertungen im App Store sind für viele Nutzer ein wichtiges Kriterium, um Apps vor dem Kauf besser einschätzen zu können. Doch was die meisten nicht wissen: Es wird überhaupt nicht geprüft, ob die Bewertungen tatsächlich von echten Nutzern stammen. Diese wichtige Information versteckte Apple bislang tief in seinen AGB unter einer wenig aussagekräftigen Überschrift.
Das Landgericht Berlin sieht darin einen klaren Verstoß gegen das gesetzliche Transparenzgebot. Unternehmen müssen sichtbar machen, ob und wie sie die Echtheit von Bewertungen sicherstellen. Nur so können Käufer erkennen, wie verlässlich die Angaben sind. Die bisherige Lösung von Apple wurde als unzureichend bewertet.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen, der gegen Apple geklagt hatte, wertet das Urteil als großen Erfolg. „Verbraucher orientieren sich bei der App-Nutzung und beim Online-Kauf an Sternebewertungen. Deshalb müssen sie transparent darüber aufgeklärt werden, wie sehr sie sich auf die Echtheit von Bewertungen verlassen können“, sagt Jutta Gurkmann (Quelle: VZBV). Laut Gesetz müsse diese Info seit 2022 in unmittelbarer Nähe der Bewertungen stehen.
Transparenz bei Bewertungen: Apple kein Einzelfall
Eine Untersuchung der Verbraucherschützer zeigt, dass Apple alles andere als ein Einzelfall ist. Bei 27 von 30 untersuchten Plattformen fehlten ähnliche Angaben. Das Urteil dürfte daher Signalwirkung haben und andere Anbieter zwingen, ihre Informationspolitik bei Bewertungen zu überdenken.
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