Volkswagens Krise wirkt sich auf die Belegschaft aus. Mit dieser Ankündigung hat der Autobauer viele, teils heftige Reaktionen hervorgerufen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer stellt klar, welche Standorte aus seiner Sicht sicher sind – und welche zittern müssen.
Autoexperte: VW wird Niedersachsen verschonen
VW muss sparen und zwar eisern. Mit dieser Nachricht hat der Konzernvorstand kürzlich Öffentlichkeit und Belegschaft gleichermaßen geschockt. Denn die Beschäftigungsgarantie soll fallen, sogar die Werke von Volkswagen werden genau geprüft, Schließungen könnten folgen, so die Ansage.
Von offizieller Seite hat Volkswagen allerdings keine konkreten Entlassungen angekündigt oder Standorte genannt, die auf der Kippe stehen – eine Lücke, die der renommierte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gerne füllt.
Ihm zufolge wird VW sein Stammwerk in Wolfsburg nicht anrühren. Man werde allerdings nicht um eine Werksschließung in Deutschland herumkommen: „Das wird aber nicht in Niedersachsen geschehen“, so Dudenhöffer einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge (via Kreiszeitung).
Neben Wolfsburg stehen damit auch Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Osnabrück und Emden auf der sicheren Seite. VW-Niederlassungen in Kassel und Zwickau seien dem Experten zufolge hingegen gefährdet. Auch in Bremen könnte der Sparhammer zuschlagen. Dort produziert VW nicht, sondern betreibt in erste Linie Service-Angebote.
Dudenhöffer rechnet mit Volkswagen ab
Der Grund für die zumindest wahrscheinliche Sicherheit der Niedersächsischen Standorte ist für Dudenhöffer klar: „Die mit 20 Prozent beteiligte Landesregierung und die IG Metall werden dafür sorgen, dass sich rund um Wolfsburg nichts Wesentliches ändert.“ Ministerpräsident Stephan Weil und der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies hatten bereits angekündigt, dass sie sich für die Angestellten bei VW einsetzen wollen.
Laut Dudenhöffer ist aber genau die Fixierung Volkswagens auf den Stammsitz ein Teil des Problems. Die Marke VW sei seit Jahren das Problemkind des Konzerns. Bei Skoda, Porsche und sogar Audi werde hingegen gut verdient – und damit die Probleme bei VW kaschiert.
Das ist für Dudenhöffer keine Überraschung. Denn ihm zufolge kann VW gegen die Konkurrenz heute nicht mehr gut bestehen. Eine veraltete Modellpalette und die seit Jahren legendär fehleranfällige Software seien nicht Probleme des Markts, sondern hausgemacht. Volkswagen müsse sich die Probleme zumindest in Teilen selbst anlasten.
Im Gegensatz zu VW hat Skoda mit seinen E-Autos bisher Erfolge gefeiert. Daran soll auch das nächste Modell nichts ändern: