Unternehmen sollen bargeldlose Zahlungsmethoden verpflichtend anbieten, fordert die Deutsche Steuergewerkschaft. So könne die Steuerhinterziehung in Branchen bekämpft werden, die bislang stark auf Bargeld setzen.
Pflicht zur bargeldlosen Zahlungsmöglichkeit gefordert
Die Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) setzt sich für eine radikale Änderung im Zahlungsverkehr deutscher Unternehmen ein: die verpflichtende Einführung von Kartenzahlungen ab einem Jahresumsatz von 25.000 Euro. Das soll vor allem in Branchen gelten, in denen traditionell viel Bargeld fließt. Bargeldzahlungen sollen aber nicht abgeschafft werden.
Nach Angaben der DSTG entgehen dem Fiskus jährlich rund 16 Milliarden Euro durch nicht deklarierte Einnahmen in Branchen wie Gastronomie, Friseurhandwerk und Einzelhandel. Insgesamt schätzt die Gewerkschaft den Schaden durch verschiedene Steuerdelikte einschließlich entgangener Sozialabgaben auf rund 70 Milliarden Euro pro Jahr.
Die Einführung einer Kartenzahlungspflicht könnte hier Abhilfe schaffen, indem jede finanzielle Transaktion digital erfasst und damit leichter nachvollziehbar wird.
Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland bei der Akzeptanz von Kartenzahlungen hinterher. In Ländern wie Schweden ist der bargeldlose Zahlungsverkehr längst Standard und hat sich positiv auf die Steuermoral ausgewirkt. Die DSTG sieht in ihrem Vorschlag daher nicht nur die Chance, Steuerbetrug einzudämmen, sondern auch den deutschen Markt zu modernisieren (Quelle: Tagesschau).
„Ein großer Schritt zu mehr Steuerehrlichkeit“
Der DSTG-Bundesvorsitzende Florian Köbler sieht in bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten einen „großen Schritt für mehr Steuerehrlichkeit in unserem Land“. Wichtig sei aber auch eine „vernünftige“ digitale Risikoanalyse durch die Finanzverwaltung. Diese müsse Auffälligkeiten melden, die dann von den Finanzbeamten unter die Lupe genommen werden.
Ihr habt viel Bargeld zu Hause? Das sind die besten Verstecke: