Bargeld spielt in Deutschland nach wie vor eine große Rolle, doch der Trend zum digitalen Bezahlen ist unübersehbar. Eine neue Umfrage zeigt nun: Ein Drittel der Deutschen kann sich sogar vorstellen, in Zukunft ganz auf Bargeld zu verzichten.
Bargeld: Ein Drittel sieht keine Zukunft
YouGov und die Unternehmensberatung BearingPoint haben Europäer zum Thema Bargeld befragt. Eines der Ergebnisse: 69 Prozent der befragten Deutschen nutzen regelmäßig Münzen und Scheine. Neben Österreich, wo es sogar 73 Prozent sind, gilt Deutschland damit als eine der letzten Bargeld-Bastionen. In Finnland beispielsweise zahlen nur noch 19 Prozent regelmäßig bar.
Trotz der vergleichsweise hohen Bargeldnutzung in Deutschland und Österreich steigt die Akzeptanz digitaler Alternativen. 33 Prozent der Deutschen und 19 Prozent der Österreicher halten es sogar für möglich, dass Bargeld in den nächsten zehn Jahren weitgehend verschwindet (Quelle: Bearingpoint).
In anderen Ländern ist dieser Anteil noch höher. Im Durchschnitt der neun befragten europäischen Länder erwarten 38 Prozent der Menschen eine Abkehr vom Bargeld. Vor allem bei jüngeren Menschen sind kontaktlose und mobile Bezahlverfahren deutlich auf dem Vormarsch.
Digitaler Euro: Viele Deutsche wissen wenig darüber
Ein weiteres Thema der YouGov-Umfrage ist der geplante digitale Euro, der eine staatlich garantierte Alternative zu Bargeld und privaten Bezahldiensten wie Apple Pay oder PayPal sein soll. In Deutschland und Österreich ist das Wissen darüber allerdings noch lückenhaft. 27 Prozent der Österreicher und rund jeder dritte Deutsche haben noch nie vom digitalen Euro gehört.
Dennoch besteht eine grundsätzliche Offenheit: Jeder fünfte Deutsche und Österreicher könnte sich vorstellen, ihn mehrmals pro Woche zu nutzen, vor allem beim Online-Shopping oder im Supermarkt. Die wichtigsten Erwartungen an den digitalen Euro sind Sicherheit, schnelle Transaktionen und eine flächendeckende Akzeptanz. Anonymität spielt dagegen eine untergeordnete Rolle.