Die Masche hat bereits Millionenschäden verursacht: Kriminelle nutzen das SEPA-Lastschriftverfahren, um massenhaft Deutschlandtickets zu bestellen und weiterzuverkaufen. Name und IBAN eines Kontoinhabers reichen aus, um das Konto leer zu räumen.
Millionenschaden durch Deutschlandticket-Masche
Eine Betrugsmasche beim Deutschlandticket verursacht hohe finanzielle Schäden. Betrüger kaufen mit gestohlenen Bankdaten Deutschlandtickets auf den Namen ahnungsloser Kontoinhaber – und verkaufen diese zu Schleuderpreisen weiter. Die Opfer bemerken die betrügerischen Machenschaften oft erst, wenn bereits hohe Beträge abgebucht wurden.
Das Problem: Weder Verkehrsunternehmen noch Banken sind verpflichtet zu prüfen, ob der Käufer tatsächlich der Kontoinhaber ist. So können Kriminelle problemlos Tickets bestellen und die Kosten von fremden Konten abbuchen lassen. Bemerken die Betroffenen, dass Geld abgebucht wurde, können sie das Geld zwar zurückfordern, doch die Verkehrsunternehmen bleiben auf dem Schaden sitzen.
Wie hoch der bisher entstandene Schaden ist, ist nicht bekannt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe berichteten Ende Mai von 15.000 Rückbuchungen mit einem Schaden von 1,4 Millionen Euro. Auch andere Verkehrsverbünde sind von der Masche betroffen, so dass der Gesamtschaden deutlich höher liegen dürfte (Quelle: MDR).
Deutschlandticket: Schutz gegen Lastschriftbetrug
Um sich vor dem Missbrauch der eigenen Kontodaten zu schützen, sollten Verbraucher regelmäßig ihre Kontoauszüge kontrollieren. Unberechtigte Abbuchungen können innerhalb von acht Wochen zurückgebucht werden. Bei betrügerischen Abbuchungen beträgt die Frist sogar 13 Monate.
Einige Banken bieten zusätzliche Sicherheitsmöglichkeiten an. So können Kunden eine White- oder Blacklist für Lastschriften einrichten. Damit lassen sich Lastschriften auf bestimmte Unternehmen beschränken oder einzelne Anbieter sperren.
Auch am Telefon lauern Betrugsmaschen: