Mehr als 1,5 Millionen BMW-Autos müssen wegen eines fehlerhaften Bremssystems zurückgerufen werden - oder können gar nicht erst ausgeliefert werden. Dieser Rückschlag zwingt den Konzern nun, seine Gewinnprognose für 2024 nach unten zu korrigieren.
Bremsprobleme: BMW ruft 1,5 Millionen Autos zurück
Das in zahlreichen BMW-Modellen verbaute Integrierte Bremssystem (IBS) von Continental bereitet Kopfzerbrechen. Bei dem als hochmodern gepriesenen Brake-by-Wire-System, das für mehr Effizienz und weniger Emissionen sorgen soll, kann es laut BMW in seltenen Fällen zu Signalstörungen kommen. Deshalb werden nun weltweit rund 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen oder deren Auslieferung gestoppt.
Obwohl die Bremsleistung laut BMW innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen bleibt, kann es vorkommen, dass der Fahrer das Bremspedal stärker als üblich betätigen muss. Im Extremfall könne es zu Ausfällen des Antiblockiersystems und der Stabilitätskontrolle kommen, so der Autobauer. Bei betroffenen Fahrzeugen meldet sich das System mit Warnleuchten und Meldungen im Display.
Ursache könnten möglicherweise verunreinigte Leiterplatten aus der Produktion von Continental in Ungarn sein. Der Zulieferer hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers vorsorglich „Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“ gebildet, um mögliche Schäden abzudecken (Quelle: Spiegel).
Der Rückruf betrifft eine Vielzahl von Modellen – vom Mini Cooper bis zum luxuriösen Rolls-Royce Spectre – die zwischen Juni 2022 und August 2024 produziert wurden. Rund 1,2 Millionen Fahrzeuge sind bereits bei Kunden, 320.000 warten noch auf ihre Auslieferung.
Rückruf-Aktion: BMW senkt Absatzprognose
Für das laufende Jahr rechnet BMW nun mit einem leichten Absatzrückgang, zuvor war der Autobauer von einem Plus ausgegangen. Auch die Gewinnmarge hat BMW leicht nach unten korrigiert. Die Rückrufaktion selbst kommt BMW teuer zu stehen: Im dritten Quartal rechnet der Konzern mit zusätzlichen Kosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe.
Im Video: So stellt sich BMW die Zukunft vor.