DeepSeek ist wie ChatGPT eine sogenannte „schwache künstliche Intelligenz“. Das heißt, man stellt eine Frage und die KI antwortet Algorithmus-gesteuert. Aber worin unterscheiden sich beide Intelligenzen denn nun?
DeepSeek vs. ChatGPT: Die Hauptunterschiede
Während DeepSeek für spezifische Anwendungsfälle gedacht ist und sich dementsprechend anpassen lässt, gilt ChatGPT als vielseitiger Allrounder mit breiterem Anwendungsspektrum und hoher Benutzerfreundlichkeit.
DeepSeek | ChatGPT | |
Entwickler | DeepSeek (China) | OpenAI (USA) |
Open-Source | Ja für einige Modelle. | Nein |
Modellgröße | Abhängig vom Modell | Abhängig vom Modell |
Trainingsdaten | Spezialisierte Datensätze | Vielfältige Texte (Bücher, Webseiten) |
Anwendungsfokus | Branchenspezifisch (z. B. Technik) | Allgemein (Konversation, Textgenerierung) |
Schnittstellen | APIs für spezielle Anwendungen | Allgemein hoch, vielseitig einsetzbar |
Zensur | DeepSeek unterliegt chinesischen Regulierungen und könnte in bestimmten Regionen Zensurbeschränkungen haben (Quelle: Wikipedia) | ChatGPT unterliegt OpenAI-Richtlinien, die sich eher westlichen Datenschutzstandards entsprechen. |
Preis | DeepSeek bietet eine kostenlose und kostenpflichtige Versionen an. | ChatGPT bietet sowohl eine kostenlose Version (GPT 3.5/4o Limitiert) als auch ein kostenpflichtiges Abonnement für erweiterte Funktionen an. |
Verfügbarkeit | ||
Besonderheiten | „Denkprozess“ lässt sich zuschalten (R1) | „Denkprozess“ lässt sich zuschalten („Starte Reasoning für“) |
Datenschutz | Unterliegt chinesischen Regulierungen. Es ist unklar, wie Nutzerdaten verarbeitet oder gespeichert werden (Quelle). | OpenAI speichert Nutzerdaten temporär, um die Dienste zu verbessern. Es gibt ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Datenspeicherung und -nutzung (Quelle). |
Wann DeepSeek kostenlos ist und wann nicht, erklären wir hier:
Herkunft und Entwicklung
DeepSeek stammt aus China und wurde vom gleichnamigen Unternehmen DeepSeek für spezifische Anwendungen und kosteneffiziente KI-Nutzung entwickelt. ChatGPT hingegen wurde von der US-amerikansichen Firma OpenAI entwickelt und ist auf breite Nutzbarkeit und hohe Benutzerfreundlichkeit ausgelegt.
Die Kosten sind hoch
OpenAI hat die Entwicklungskosten von ChatGPT nicht genau veröffentlicht. Schätzungen zufolge könnten sie im Bereich von mehreren Millionen bis hin zu über einer Milliarde US-Dollar liegen, wenn man die nötige Rechenleistung und Infrastruktur berücksichtigt.
Bei DeepSeek wurde vermutet, dass die Entwicklung des Sprachmodells DeepSeek-V3 mit etwa 5,6 Millionen US-Dollar deutlich weniger gekostet hat als die von ChatGPT. Allerdings schätzt das Forschungsunternehmen SemiAnalysis – das sich auf Halbleiter, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Computing und technologische Innovationen spezialisiert hat –, dass die gesamten Investitionskosten der DeepSeek-Server etwa 1,6 Milliarden US-Dollar betragen, wobei 944 Millionen US-Dollar allein auf den Betrieb dieser Infrastruktur entfallen (Quelle: SemiAnalysis).
Letztlich wissen wir also nicht, wie hoch die tatsächlichen Entwicklungskosten beider KIs sind.
DeepSeek vs. ChatGPT: Open-Source vs. Proprietär
Letztlich sind beide KIs Open-Source und auch proprietär:
- DeepSeek verfolgt eine Open-Source-Strategie, was Entwicklern Transparenz und Anpassungen bietet. Beispielsweise wurde das Modell „DeepSeek-R1“ vollständig quelloffen unter der MIT-Lizenz für Forschung und kommerzielle Nutzung bereitgestellt (Quelle: DeepSeek). Allerdings werden nicht alle verwendete Datensätze und Trainingscodes offenlegt, das gilt insbesondere bei den neueren Modellen (Quelle: spectrum.ieee.org). Dies führt daher zu Diskussionen innerhalb der Open-Source-Community über den Grad der Offenheit.
- OpenAI ist in der Vergangenheit ähnlich vorgegangen: Während kleinere Modelle wie GPT-2 offen zugänglich sind, bleiben GPT-3, GPT-4 und GPT-4o proprietär. Spätestens seit März 2023 wollen die Entwickler Open-Source nicht weiter verfolgen – laut Eigenaussage für Wettbewerbsvorteile (Queile: Wikipedia). Außenstehende können also nicht den Quellcode sehen und auch nicht so einfach eigene Anpassungen vornehmen.
Wie funktionieren die KIs ChatGPT und DeepSeek?
Sowohl ChatGPT als auch DeepSeek sind schwache KIs, da sie kein eigenes Bewusstsein wie der Mensch haben. Sie basieren stattdessen auf statistischen Modellen und Mustererkennung, um die Absicht des Nutzers zu analysieren und daraufhin Antworten zu generieren. Sie können also nicht selbst „denken“ oder eigenständig neue Konzepte verstehen.
Hinweis: Beide KI-Modelle haben in unseren Tests mal die Wahrheit gesagt, und mal nicht. Die Stabilität und Zuverlässigkeit der „KI-Bots“ ist also schwankend. Außerdem kommt es darauf an, mit welchen Informationen die Modelle vorher gefüttert wurden.
Kann man auf ChatGPT ohne Account zugreifen? Hier erklären wir es:
Eine Open-Source-KI hat Potential
Jeder Mensch hat seine eigene subjektive Sicht auf die Welt um sich herum, abhängig davon, in welchem Land er groß geworden ist und wie die Erziehung aussah. Die objektive Wahrheit lässt sich daher vom Einzelnen im Grunde nur schwer bis garnicht erfassen. Vielleicht könnte sich das mit einer Open-Source-KI ändern.
Der Vorteil an Open-Source ist, dass man entsprechende Software oft übernehmen und verändern kann: Man könnte also eine „Künstliche Intelligenz“ ohne Zensur und Beschränkungen erlauben, wodurch sie als „neutraler Beobachter“ weltweiter Ereignisse fungieren könnte.
Aus diesem Grunde denke ich, dass das in Zukunft großes Potential hat, sowohl für Privatnutzer als auch für die Medienlandschaft.