Die marode Infrastruktur der Deutschen Bahn beschäftigt die Politik massiv. Von radikaler Privatisierung bis zur Stärkung des Staatskonzerns – die Zukunftspläne der Parteien für die DB könnten unterschiedlicher kaum sein. In einigen Punkten sind sich trotzdem alle einig.
Das sind die DB-Pläne der Parteien
Die Deutsche Bahn steckt in der Krise: 1,2 Milliarden Euro Verlust allein im ersten Halbjahr 2024, Verspätungen und Ausfälle sowie eine marode Infrastruktur zwingen zum Handeln. CDU und FDP wollen dabei auf eine klare Trennung von Netz und Betrieb setzen. Durch mehr Wettbewerb soll die Effizienz gesteigert werden. Die SPD will dagegen am integrierten Konzern in öffentlicher Hand festhalten und plant, alle Großstädte ans Fernverkehrsnetz anzubinden.
Grüne und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bringen einen „Deutschlandfonds“ ins Spiel, der die notwendigen Investitionen stemmen soll. Die Grünen peilen zudem eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2040 an.
Die Linke positioniert sich klar gegen jede Form der Privatisierung und fordert stattdessen einen Ausbau des Streckennetzes mit stündlichen Fernverkehrsverbindungen sowie günstigere Strom- und Trassenpreise. Zudem soll die Mehrwertsteuer beim Kauf von Bahntickets abgeschafft werden, wodurch die Ticketpreise potenziell sinken könnten.
Die AfD wiederum schlägt eine Umwandlung in eine GmbH vor, um die Infrastruktur besser steuern zu können. Engpässe im Schienennetz sollen beseitigt, das Hochgeschwindigkeitsnetz erweitert werden.
Streitpunkt: Deutschlandticket
Ein zentraler Diskussionspunkt bleibt das Deutschlandticket. Bundesrat und Bundestag haben eine finanzielle Absicherung für 2025 vereinbart – dafür ist der Preis jedoch von 49 Euro auf 58 Euro pro Monat gestiegen. Danach ist offen, wie es weitergeht. Die Grünen würden den Preis gerne wieder auf 49 Euro absenken.
Die Linke geht mit der Forderung nach einer Neuauflage des 9-Euro-Tickets noch weiter. Zudem sollen Schüler, Studierende und Rentner das Deutschlandticket kostenlos erhalten (Quelle: Die Linke). Einen konkreten Preis nennt die AfD nicht, nur, dass dieser „ehrlich“ ausfallen soll. Ähnlich vage gibt sich das BSW. Hier sei ein „dauerhafter Erhalt des Deutschlandtickets zum bezahlbaren Preis“ geplant (Quelle: ZDFheute).
Die CDU hingegen schweigt bislang zum Thema – auch wenn sie zuletzt den Finanzierungsplänen für 2025 zustimmte. Verkehrsminister und ehemaliges FDP-Mitglied Volker Wissing sprach sich zuletzt für eine langfristige Fortführung des Tickets aus. Nach seinem Parteiaustritt ist jedoch die Frage, ob die FDP an diesem Plan festhält.
Auch wenn die Pläne sich mitunter stark unterscheiden, sehen die Ziele bei den Parteien ähnlich aus: Die DB soll verbessert, Verspätungen vermieden und die Zuverlässigkeit erhöht werden. Was davon in der nächsten Legislaturperiode wirklich umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.
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