Die Deutsche Bahn steht weiterhin vor der Mammutaufgabe, das Schienennetz wieder auf Vordermann zu bringen. Ein erster wichtiger Schritt ist dabei jetzt gemacht, es geht nicht weiter bergab. Schon das ist – leider – Grund genug zum Feiern.
Deutsche Bahn stoppt Investitionsstau
2024 hat die Chance, als Jahr der Trendwende in die Geschichte der Deutschen Bahn einzugehen. Nach Angaben des Chefs der für die Infrastruktur zuständigen Bahntochter DB InfraGo hat der Konzern rund 17 Milliarden Euro in das überalterte Netz gesteckt. Zuvor waren es meist weniger 10 Milliarden Euro, was sich als deutlich zu wenig herausgestellt hat.
„Wir werden den Wendepunkt erreichen, nämlich, dass wir die Infrastruktur nicht weiter überaltern lassen“, so Philipp Nagl, Chef von DB InfraGo, kurz vor dem Jahreswechsel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa (via Zeit). Das sei „einfach der Wendepunkt, den es braucht“. Denn mit diesem Investitionsvolumen wachse der Investitionsstau erstmals nicht weiter an.
Die Arbeit ist damit aber noch lange nicht getan. Die Bahn sei vielmehr noch am Anfang ihrer Netzsanierung, die voraussichtlich noch weiter über 2030 hinaus andauern wird. „Erstmal wird es nicht weiter schlechter, und das ist schon ein Erfolg“, meint Nagl.
Ausfälle & Verspätungen: Besserung bei DB in Sicht?
Bis diese Verbesserungen auch für die Fahrgäste spürbar werden, wird es trotzdem noch dauern: „Wenn wir jetzt die nächsten zwei, drei Jahre auf diesem Niveau weiter investieren, dann wird man im ganzen Netz in der Breite spüren, dass die Störanfälligkeit der Infrastruktur sinkt und die Qualität des Zugverkehrs zunimmt“, erklärt der InfraGo-Chef weiter.
Das bedeutet aber auch: Die DB braucht weiter Geld. Die Summe von fast 17 Milliarden Euro für Investitionen in 2024 kam fast ausschließlich direkt vom Bund. Schon für 2025 ist noch unklar, mit wie viel die Bahn rechnen kann. Wie es nach den Neuwahlen im Februar mit der Finanzierung der Bahnsanierung weitergeht, ist derzeit noch vollkommen offen.
Nach ursprünglichem Plan sollten die wichtigsten Korridore bis 2030 saniert werden. Begonnen – und planmäßig fertiggestellt – wurde bisher nur die erste: die Riedbahn auf dem Abschnitt zwischen Mannheim und Frankfurt: