Massive Schulden, aber trotzdem ein Plus: Die Deutsche Bahn kann für 2024 einen Gewinn ausweisen. Verantwortlich dafür ist allerdings ein Einmaleffekt, der über das strukturelle Defizit nicht hinwegtäuschen kann. Auch das Jahresziel wird verfehlt.
Deutsche Bahn: Gewinn dank Schenker-Verkauf
Dank des Verkaufs der Tochterfirma Schenker wird die Deutsche Bahn 2024 ein operatives Ergebnis von rund 700 Millionen Euro erzielen. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit einem Plus von einer Milliarde Euro gerechnet. Wegen Schwierigkeiten im Fernverkehr und im Frachtgeschäft wird das Ziel verfehlt, wie aus Unterlagen der DB hervorgeht.
Schenker bleibt mit knapp einer Milliarde Euro Betriebsgewinn der entscheidende Faktor für die schwarzen Zahlen der Bahn – doch nach dem Verkauf, der dem Konzern 14,3 Milliarden Euro einbringt, fällt dieser Posten künftig weg. Für 2025 wird daher wieder mit tiefroten Zahlen gerechnet.
Die Einnahmen aus dem Schenker-Verkauf sollen ab 2025 zur Schuldentilgung verwendet werden, wodurch die jährlichen Zinszahlungen sinken sollen. Dennoch rechnet die Bahn für 2025 mit einem Verlust von 500 Millionen Euro. Erst 2027 soll nach internen Planungen ein Nettogewinn von einer Milliarde Euro stehen (Quelle: Handelsblatt).
DB Cargo: Der nächste Bahn-Krisenherd
Ein großes Sorgenkind bleibt die Gütertochter DB Cargo. Für 2024 wird ein Verlust von rund 300 Millionen Euro erwartet – weit entfernt vom ursprünglichen Ziel von 60 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Verlust noch bei 500 Millionen Euro.
EU-Auflagen verschärfen die Situation: Ab Januar 2025 darf die Deutsche Bahn das Defizit von DB Cargo nicht mehr ausgleichen. Bis 2026 muss die Güterverkehrssparte ohne Unterstützung schwarze Zahlen schreiben, sonst droht die Zerschlagung.
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