Von Pünktlichkeit ist bei der Deutschen Bahn kaum noch eine Spur, mehr Züge als je zuvor sind unpünktlich. Die Sanierung des Schienennetzes soll es besser machen. Doch bis dahin brauchen Fahrgäste noch viel Geduld. Der Sanierungsfahrplan verrät, welche Strecken betroffen sind und wann genau ihr in den nächsten Jahren mit besonders viel Chaos rechnen müsst.
Deutsche Bahn saniert Schienennetz: Ab 2024 nimmt das Chaos seinen Lauf
Schon heute ist die Deutsche Bahn von echter Pünktlichkeit weit entfernt. Pendler und Gelegenheitsfahrer müssen sich in den kommenden Jahren obendrein auf heftige Einschnitte im Fahrplan gefasst machen. Umleitungen und Verspätungen werden wohl bis 2030 mehr oder weniger zum Alltag dazu gehören.
Das ist kein Wunder, denn der Sanierungsfahrplan für das deutsche Schienennetz ist umfangreich:
2024
- Frankfurt/Main-Mannheim – Arbeiten laufen
- Kassel-Göttingen
- Wolfsburg-Braunschweig
- Stuttgart-Zürich
- Karlsruhe-Freiburg
2025
- Hamburg-Berlin
- Emmerich-Oberhausen
2026
- Hamburg-Hannover
- Hagen-Wupertal-Köln
- Troisdorf-Koblenz
- Koblenz-Wiesbaden
- Nürnberg-Regensburg
- Obertraubling-Passau
2027
- Lübeck-Hamburg
- Bremerhaven-Bremen
- Lehrte-Berlin
- Hamm-Düsseldorf-Köln
- Frankfurt/Main-Heidelberg
- München-Rosenheim
- Rosenheim-Salzburg
2028
- Bremen-Hamburg
- Nordstemmen-Göttingen
- Uelzen-Stendal
- Stendal-Magdeburg
- Hagen-Unna-Hamm
- Köln-Bonn-Koblenz
- Koblenz-Mainz
- Bebra-Fulda
- Würzburg-Nürnberg
2029
- Hamburg-Hannover
- Bremen/Rothenburg-Wunstorf
- Lehrte-Groß-Gleidingen
- Bebra-Erfurt
- Aachen-Köln
- Forbach-Ludwigshafen
- Stuttgart-Ulm (Altbaustrecke)
2030
- Bremen-Osnabrück
- Osnabrück-Münster
- Münster-Recklinghausen
- Minden-Wunstorf
- Weddel-Magdeburg
- Kassel-Friedberg
- Würzburg-Ansbach-Treuchtlingen
- Mannheim-Karlsruhe
- Ulm-Augsburg
Die Strecke zwischen Hamburg und Hannover ist Informationen der FAZ zufolge noch nicht mit Sicherheit terminiert. Daher stehen noch 2026 und 2029 zur Debatte.
DB-Sanierung: Wann wird es endlich besser?
Ein wichtiger Schritt im Zuge der großen Streckensanierung über die nächsten Jahre wird gleich das erste Projekt. Die Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt, Riedbahn genannt, gilt als einer der entscheidenden Knotenpunkte. Etwa 20 Prozent aller Verbindungen im Fernverkehr müssen über diesen Gleisabschnitt. Zuletzt gab es an jedem Tag mindestens einen unerwarteten Störvorfall.
Auf den neuen Schienen fährt bald auch ein neuer ICE:
Die Arbeiten an der Riedbahn laufen bereits. Vor dem Jahresende sollen sie abgeschlossen sein. Dann rechnet Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) mit spürbaren Verbesserungen an der bisher schwachen Leistung der DB.
Laut Berthold Huber, Vorstand für Infrastruktur bei der DB, sollen die Arbeiten an der Riedbahn eine 80 Prozent verbesserte Störanfälligkeit erreichen. Hieße nur noch an zwei von zehn Tagen soll es künftig zwischen Mannheim und Frankfurt Ärger geben – wenn überhaupt. Wissing macht derweil allgemein Mut und stellt gute Zeiten in Aussicht: „So schlimm, wie es ist, wird es nie wieder werden“, so der Verkehrsminister. Doch seitdem ging es durchaus noch weiter bergab.