Die Deutsche Post wird teurer. Doch ein Aufschlag von aktuell 10 Cent pro Brief reicht offenbar nicht. Mit einem Verfahren gegen die zuständige Bundesnetzagentur will der DHL-Konzern jetzt dafür sorgen, dass man in Zukunft besser wegkommt – zulasten der zahlenden Kundschaft.
Briefe werden immer teurer – der Post reicht es nicht
Ab dem 1. Januar müssen Kunden von DHL und Deutscher Post 95 Cent für einen Standardbrief oder eine Postkarte zahlen – andere Produkte werden noch teurer. Diese Preise sollen bis 2027 gelten. Doch die Post ist unzufrieden mit dem Plus von mehr als 10 Prozent und zieht vor Gericht. Das Ziel: In Zukunft noch leichter noch heftigere Preisaufschläge durchdrücken zu können.
Um das zu schaffen, hat die DHL Group – so der inzwischen der Name des Konzerns, zu dem die Deutsche Post als Marke weiterhin gehört – Klage beim Kölner Landgericht eingereicht. Sie richtet sich gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur, wonach DHL und Post gestattet wurde, das Briefporto um rund 10,5 Prozent anzuheben. Bei Paketen wurde ein Plus von 7,2 Prozent gewährt. Insgesamt darf das Portfolio um 9,85 Prozent teurer werden.
DHL will mehr Geld beim Postgeschäft reinholen
In dem Gerichtsverfahren will DHL klären lassen, welche Kosten im Rahmen einer Berechnung der Portoerhöhung berücksichtigt werden dürfen, erklärt die Tagesschau. Damit sollen höhere Aufschläge ab 2027 ermöglich werden beziehungsweise soll bei DHL mehr Gewinn hängen bleiben als es mit den aktuellen Regeln offenbar möglich ist. Das Verfahren soll keine Auswirkungen auf die Preise haben, die ab Januar 2025 gelten.
Teil der Begründung für die Umbenennung der Deutschen Post über Deutsche Post DHL zur DHL Group war übrigens, dass das klassische nationale Postgeschäft immer unwichtiger für das Unternehmen wird. Schon heute werden über 90 Prozent des Konzernumsatzes international und vor allem über das Paketgeschäft mit DHL erwirtschaftet. Vor dem Hintergrund dürfte auch das defizitäre Postgeschäft in Deutschland eigentlich wenig Ärger machen. Lohnen soll es sich offenbar trotzdem – auch wenn man dafür vor Gericht muss.
Diese praktischen Tipps helfen, wenn ihr regelmäßig DHL-Pakete selbst verschickt: