Nach dem Ende der Ampel-Regierung steht das beliebte Deutschlandticket auf der Kippe. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine radikale Änderung: Der Bund soll die Finanzierung künftig allein übernehmen – oder das Ticket wird abgeschafft.
Söder: D-Ticket ohne Bundesgelder nicht haltbar
Markus Söder, CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident, hält das Deutschlandticket in seiner jetzigen Form für „nicht mehr finanzierbar“. Allein Bayern zahle jährlich rund 300 Millionen Euro für die Aufrechterhaltung des Deutschlandtickets.
Dieses Geld sei besser in den Ausbau der Infrastruktur investiert, so Söder. Seine Forderung ist klar: Der Bund muss die Kosten komplett übernehmen. Andernfalls müsse das D-Ticket eben abgeschafft werden. Die dadurch gewonnenen Mittel seien bei Deutschlands Infrastruktur besser aufgehoben, denn „Schiene, Verkehr, Brücken, Wohnungen können noch mehr Geld vertragen“. Ähnlich hatte zuvor auch Ex-Finanzminister Lindner argumentiert.
Immerhin kann sich Söder eine Art Ferienticket für 49 Euro vorstellen – allerdings nur für einen Monat im Jahr, damit die Leute „beispielsweise nach Bayern fahren“ können. Ein dauerhaftes, bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket für 49 Euro – oder 56 Euro – kann sich der Ministerpräsident nicht vorstellen. Vorrang habe für ihn eine „Entlastung für Bayern“.
Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg und Niedersachsen sprechen sich klar für die Beibehaltung des Tickets aus (Quelle: Spiegel). Sie drängen auf eine Gesetzesänderung, die es erlaubt, nicht verbrauchte Regionalisierungsmittel in die Folgejahre zu übertragen. Ohne diese Änderung, so die Befürchtung, könnte das Ticket noch teurer werden.
D-Ticket-Aus: Millionen Pendler wären betroffen
Wer auf das günstige Ticket angewiesen ist, sollte sich schon jetzt auf eine mögliche Abschaffung oder weitere Preiserhöhungen einstellen. Söders Vorschlag eines eingeschränkten Ferientickets ist für Pendler keine Lösung. Für Besitzer des D-Tickets bleibt zu hoffen, dass sich Bund und Länder schnell auf eine tragfähige Lösung einigen.
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