Das günstige Deutschlandticket hat laut einer Studie zu einer spürbaren Verringerung der Verkehrsemissionen geführt. Die geplante Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro ab 2025 könnte diesen positiven Effekt jedoch deutlich schmälern, warnen Forscher.
Weniger CO₂-Emissionen durch Deutschlandticket
Die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 hat zu einer spürbaren Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene geführt, so eine Studie des Wissenschaftsverbunds Ariadne. Auf Strecken über 30 Kilometer stieg die Zahl der Bahnfahrten um 30,4 Prozent. Gleichzeitig ging die Nutzung des Autos um 7,6 Prozent zurück.
Diese Verlagerung wirkte sich messbar auf die CO₂-Emissionen aus, so die Forscher: Die Emissionen des Autoverkehrs sanken im ersten Jahr um rund 6,7 Millionen Tonnen. Das entspricht einer Reduktion der gesamten Verkehrsemissionen um 4,7 Prozent.
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler Bewegungs- und Mobilfunkdaten der deutschen Bevölkerung aus. Als Vergleichsgruppe dienten Daten aus europäischen Ländern ohne ein vergleichbares ÖPNV-Ticket. Mit diesem Ansatz konnten die Forscher – ähnlich wie bei klinischen Studien – kausale Zusammenhänge herstellen. Die Untersuchung war damit mehr als ein „einfacher Vorher-Nachher-Vergleich“ (Quelle: FAZ).
Forscher: Preiserhöhung könnte Erfolge zunichte machen
Die geplante Preiserhöhung auf 58 Euro monatlich ab 2025 könnte die positiven CO₂-Effekte des Deutschlandtickets deutlich abschwächen. Die Forscher prognostizieren einen Rückgang der Bahnfahrten um 14 Prozent durch die Preiserhöhung um 9 Euro pro Monat. Gleichzeitig erwarten sie eine Zunahme der der mit dem Auto gefahrenen Kilometer um 3,5 Prozent. Statt 6,7 Millionen Tonnen CO₂ würden dann nur noch 3,6 Millionen Tonnen pro Jahr eingespart.
Der Grund für den prognostizierten Rückgang: Die Preiserhöhung könnte zu einer Kündigungswelle führen. Umfragen zeigen, dass bereits bei einer Erhöhung um 5 Euro bis zu 7,1 Prozent der Abonnenten abspringen könnten. Bei einer Anhebung um 10 Euro droht sogar ein Kundenverlust von bis zu 21 Prozent (Quelle: ZDF).
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