Wer öfter online bestellt oder Pakete verschickt, kennt die praktischen Packstationen von DHL. Das Versandunternehmen will jetzt jede Menge neue Stationen bauen. Der Schritt soll Verbrauchern nervige Umwege ersparen – birgt für manche aber ein neues Problem.
DHL: 15.000 neue Packstationen bis 2030
DHL will Kundinnen und Kunden den Umgang mit den beliebten Pack- und Poststationen erleichtern. Aktuell gibt es rund 15.000 Stück in Deutschland verteilt, an denen ihr Pakete abholen oder verschicken und im Fall der Poststationen noch einige andere Services nutzen könnt.
Den Bestand will DHL ausbauen: Auf rund 30.000 Packstationen soll die Zahl bis 2030 steigen. „Unser Automaten-Netz wird dichter – im Schnitt wird die Wegstrecke, die Verbraucherinnen und Verbraucher bis zum Paket haben, immer kürzer“, kündigt Nikola Hagleitner, Vorständin Post & Paket Deutschland bei DHL, an. Besonders in der Nutzbarkeit rund um die Uhr sieht sie „einen großen Vorteil“ (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland/RND).
Derzeit verteilt sich der Bestand auf etwa 14.200 klassische Packstationen und rund 800 Poststationen. Letztere bieten weitere Services an, wie etwa den Kauf von Briefmarken oder Beratung per Video. Ihr Anteil an der Gesamtanzahl dürfte daher in Zukunft weiter steigen.
Die Packstationen haben nicht nur praktische Vorteile für viele Kunden, die so nicht extra zur geplanten Lieferzeit sicherstellen müssen, dass sie zuhause sind. DHL selbst spart Zeit und Geld, wenn mehrere Pakete an einem Standort deponiert werden.
Es gibt aber auch Kunden, die weiter zuhause beliefert werden möchten. Hagleitner versteht die Packstationen daher als Angebot. Ob letztlich an einen DHL-Shop, nach Hause, in die Packstation oder an einen Ablageort zugestellt wird – „das entscheidet natürlich der Kunde“. Der Anteil an Lieferungen nach Hause schrumpft aber bereits und dürfte künftig noch geringer werden. Ob es sich dann noch rentiert, das Angebot aufrecht zu erhalten, muss sich noch zeigen.
DHL will mit DeinFach das Angebot erweitern
Mehr Stationen sollen die Kapazität massiv erhöhen. Denn ein Problem ist bisher, dass bei vollen Stationen die Pakete oft in einer anderen landen, in der noch Platz ist. Das sorgt für Umwege, die Kunden nicht verhindern können. Laut Hagleitner lasse sich das in Zukunft nicht vollkommen ausschließen. Mit deutlich mehr Packstationen sollte es aber seltener vorkommen und die Wege kürzer werden.
Neben den gelben Packstationen baut DHL derzeit mit der Tochter „DeinFach“ ein zweites Netz an Paketstationen auf. Die ersten Standorte sollen noch Ende Januar den Betrieb aufnehmen. Der Unterschied: Stationen von DeinFach sollen auch von anderen Versandunternehmen sowie Händlern direkt genutzt werden können.