Vier Stunden täglich verbringe ich am Smartphone – das ist ein Viertel meiner Wachzeit. Die „Forest“-App verspricht, diesen Konsum durch das Pflanzen von virtuellen und echten Bäume zu reduzieren. Ich habe getestet, ob das Konzept wirklich funktioniert.
Digital Detox als Spiel
Während klassische Screen-Time-Apps und -Funktionen oft an mangelnder Motivation scheitern, geht Forest einen anderen Weg: Für jede smartphone-freie Session wächst ein virtueller Baum in eurem digitalen Wald. Brecht ihr die Session ab, verdorrt der Baum. Mit gesammelten Credits könnt ihr nicht nur neue Baumsorten freischalten, sondern sogar echte Bäume pflanzen lassen. Zusätzlich sorgen Herausforderungen, Achievements und Leaderboards für langfristige Motivation.
Praxistauglichkeit im Alltag
Die App ermöglicht durch selbst definierbare App-Listen einen individuellen Tiefenfokus-Modus. Ob komplette Social-Media-Pause oder konzentrierte Lernphase – ihr bestimmt, welche Apps gesperrt werden. Der Gamification-Ansatz macht die Nutzung tatsächlich unterhaltsam und motivierend. Für produktives Arbeiten am Computer gibt es außerdem auch noch eine Chrome Extension, die nach demselben Prinzip funktioniert.
Schwachstellen und Einschränkungen
In der ersten Testwoche überzeugte das Konzept auf ganzer Linie. Allerdings gibt es auch Schattenseiten: Die iOS-Version kostet einmalig 4,99 Euro, bei Android ist ein Premium-Zugang für die wichtigsten Funktionen nötig. Gelegentliche Bugs und eine Begrenzung auf maximal fünf real gepflanzte Bäume trüben den sonst positiven Eindruck. Ob der virtuelle Wald und tägliche Challenges langfristig motivieren können, muss jeder für sich entscheiden – das grundlegende Konzept überzeugt aber durch seine innovative Herangehensweise an ein weitverbreitetes Problem.