In Spanien sorgt eine innovative Methode zur Energiegewinnung für Elektroautos für Aufsehen. In der Nähe von Barcelona können E-Autos jetzt mit Strom aus der Bremsenergie von U-Bahnen betankt werden.
Spanien: E-Autos mit Bremsenergie von U-Bahnen laden
Im Rahmen des europäischen MetroCHARGE-Programms wurde in der Nähe von Barcelona eine brandneue Schnellladestation für Elektrofahrzeuge eröffnet. Das Besondere: Der Strom für die Ladesäulen stammt aus der Bremsenergie von U-Bahnen. Die Stationen sind mit zwei 50-kW-Ladesäulen ausgestattet. Die Kosten für die E-Auto-Fahrer betragen 0,30 Euro pro kWh, hinzu kommt eine Blockiergebühr von 0,399 Euro pro Minute nach Ablauf der Ladezeit.
Beim Bremsen der U-Bahnen entsteht elektrische Energie, die normalerweise verloren gehen würde. Diese Energie wird nun aber zurückgewonnen und in das Stromnetz eingespeist, aus dem die Ladestationen versorgt werden. Zusätzlich wird die Energie durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern der U-Bahn-Stationen ergänzt (Quelle: electrive).
Weitere Stationen dieser Art sind bereits in Planung, wobei die zukünftigen Standorte noch nicht feststehen. Die jetzt eröffnete Station liegt strategisch günstig an der Rambla de la Marina, direkt neben der Metrostation Bellvitge. Mindestens sechs weitere sollen allein im Großraum Barcelona folgen.
Rekuperation: Bremsenergie wird immer populärer
Die Idee, Bremsenergie für andere Zwecke zu nutzen, ist nicht neu. Auch in Wien wird im Rahmen des Projekts „Brake Energy“ die Bremsenergie von U-Bahnen genutzt. Sie fließt aber nicht in die Batterien von Elektroautos, sondern hilft, Rolltreppen und Aufzüge anzutreiben. Auch die Deutsche Bahn nutzt die Rückspeisung von Bremsenergie in ihren Zügen, um Energie zurück in die Oberleitungen einzuspeisen.
Im Video: Lohnt sich ein E-Auto?