Die Nachfrage nach Elektroautos geht in Deutschland drastisch zurück. Mit einem Minus von über 27 Prozent im vergangenen Jahr rückt die Mobilitätswende in weite Ferne.
E-Autos: Deutschland verliert an Boden
Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt wurden im Jahr 2024 rund 380.600 reine Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von 27,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Marktanteil reiner E-Autos sank damit auf 13,5 Prozent aller Neuzulassungen. Zum Vergleich: 2023 war noch fast jedes fünfte neu zugelassene Auto elektrisch unterwegs.
Benziner und Hybridfahrzeuge dominieren weiterhin mit 35,2 Prozent beziehungsweise 33,6 Prozent, während Diesel mit 17,2 Prozent ebenfalls noch vor elektrisch angetrieben Fahrzeugen liegt (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt).
Experten wie Constantin Gall führen den Rückgang auf das Auslaufen der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 zurück. Sie habe potenzielle Käufer verunsichert. Trotz zahlreicher neuer und attraktiver Modelle bleibe der Umstieg auf E-Autos für viele „schlicht zu teuer“, zumal es in Deutschland kaum E-Fahrzeuge unter 30.000 Euro gebe.
Ziel der bis Ende Februar amtierenden Bundesregierung ist es, bis 2030 rund 15 Millionen reine Elektroautos auf die Straße zu bringen. Derzeit liegt der Bestand bei knapp 1,4 Millionen Fahrzeugen. Die Notwendigkeit neuer Förderprogramme, wie zuletzt von Bundeskanzler Scholz und auch der CSU angedeutet, wird immer deutlicher.
Mobilitätswende: Skandinavien als Vorbild
Ein Blick nach Skandinavien zeigt, wie Elektromobilität funktionieren kann: In Norwegen machten Elektroautos im Jahr 2024 fast 89 Prozent aller Neuzulassungen aus. In Dänemark waren es im gleichen Zeitraum über 50 Prozent. Diese Länder setzen auf eine starke Ladeinfrastruktur und umfangreiche staatliche Förderung – beides fehlt in Deutschland bislang in ausreichendem Maße.
Lohnt sich ein E-Auto überhaupt?