An der Tankstelle sind die Preise weithin sichtbar – an der Ladesäule für E-Autos nicht. Das stört den ADAC-Präsidenten: Autofahrer könnten nicht erkennen, wo das Laden günstig ist. Er fordert zudem eine zentrale Plattform für Ladepreise.
ADAC: Ladepreise müssen klar erkennbar sein
Das unübersichtliche Preisgefüge beim Laden von Elektroautos sorgt erneut für Kritik. ADAC-Präsident Christian Reinicke hat sich jetzt für eine weithin sichtbare Preisauszeichnung an Ladesäulen ausgesprochen – ähnlich wie an Tankstellen. Nur so könnten Autofahrer schnell erkennen, wo das Laden günstig ist.
Für Reinicke ist es schlicht unverständlich, warum Ladepreise für Strom nicht genauso sichtbar sein müssen wie Benzin- und Dieselpreise. Eine transparente Preisgestaltung würde es den E-Auto-Fahrern erleichtern, spontan auf günstige Tarife zu reagieren.
Zudem müsse die Politik Maßnahmen ergreifen, um die hohen Ladepreise zu senken. Derzeit koste das Laden an öffentlichen Ladesäulen oft deutlich mehr als an der heimischen Wallbox.
Gleichzeitig kritisiert Reinicke, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht schnell genug vorankomme (Quelle: Berliner Morgenpost). Während Autobahnen mittlerweile gut versorgt seien, gebe es vor allem in Städten noch Defizite.
Hohe Grundgebühren für Ladeanschlüsse an Eigenheimen erschwerten die Situation zusätzlich: Wer bis zu 75 Euro im Monat zahlen müsse, nur um eine eigene Lademöglichkeit zu haben, stehe vor einer wirtschaftlich fragwürdigen Entscheidung.
ADAC: Markttransparenzstelle soll helfen
Eine zentrale Plattform für Ladepreise, ähnlich wie bei Benzin und Diesel, könnte aus Sicht des ADAC für mehr Wettbewerb sorgen. Angesiedelt beim Bundeskartellamt, könnten E-Auto-Fahrer die aktuellen Preise verschiedener Anbieter einfach per App vergleichen. Das würde nicht nur für mehr Orientierung sorgen, sondern langfristig auch die Kosten senken. Kartellamtschef Andreas Mundt hält von dem Vorschlag allerdings nichts.
Lohnen sich E-Autos überhaupt? Der ADAC hat nachgerechnet: