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Pixel 9 Pro Fold: Eine Woche mit dem Falt-Smartphone Abonniere uns
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Eine Woche habe ich mit Googles neuem Falt-Smartphone im Alltag verbracht. Es besitzt viele Stärken der normalen Pixel-Smartphones, doch nicht überall kommt das Klapp-Smartphone an das Honor Magic V3 heran. Meinen Erfahrungsbericht findet ihr im Video oben und hier im Artikel.

Pixel 9 Pro Fold: Komplizierter Name, konservatives Foldable

Google versucht sich also noch einmal an einem Foldable-Smartphone. Aber taugt das Pixel 9 Pro Fold was?

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Pixel 9 Pro Fold
Links kantig, rechts abgerundet: Das Pixel 9 Pro Fold ist in der Grundform asymmetrisch (© Severin Pick / GIGA)

Der Vorgänger hieß nur Pixel Fold. Das neue Gerät trägt den komplizierteren Namen Pixel 9 Pro Fold, und da fällt es schon schwer, die einzelnen Elemente in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben. Daneben ist das neue Gerät nun deutlich größer – der Vorgänger orientierte sich noch an kompakteren Faltern aus dem Hause Oppo, das Neue an Geräten wie dem OnePlus Open (Test), Galaxy Z Fold 6 und Honor Magic V3.

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Google Pixel 9 Pro Fold (256 GB, verschiedene Farben)
Google Pixel 9 Pro Fold (256 GB, verschiedene Farben)
Klapp-Smartphone von Google, Modelljahr 2024.
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.11.2024 11:13 Uhr

Design zweckmäßig, aber gelungen

Gegenüber dem fast schon surreal dünnen Honor Magic V3 wirkt das 9 Pro Fold etwas grobschlächtiger. Zum einen, weil es dicker ist, zum anderen durch die seltsam anmutende Formsprache: Zusammengefaltet ist es links eckig, rechts stark abgerundet. Ich konnte mich daran zwar gewöhnen, elegant ist das aber nicht. Immerhin ist das Pixel 9 Pro Fold dünner als das Z Fold 6 von Samsung, wenn auch etwas schwerer.

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Pixel 9 Pro Fold
Die Rückseite des Google Pixel 9 Pro Fold. (© Severin Pick / GIGA)

Vorne und hinten ist das Smartphone flach, es vermittelt einen ziemlich robusten Eindruck. Das Pixel 9 Pro Fold ist außerdem nach dem IPX8-Standard gegen Wasser geschützt – von Sand und Schmutz sollte man das Telefon wie alle Foldables tunlichst fernhalten. Das gilt auch für mechanische Kräfte außerhalb des üblichen Rahmens – ein Video des YouTubers JerryRigEverything zeigt, dass das Telefon erschütternd schnell bricht, wenn man es nach außen biegt.

Die Buttons sind Pixel-typisch angeordnet: Unten befindet sich die Lautstärke-Wippe, darüber die Power-Taste, hier mit integriertem Fingerabdruck-Sensor. Ergonomisch gefällt mir die Anordnung nicht, zumal die Tasten sehr dünn sind und ich oft beim Drehen und Aufstellen des Gerätes (Es zu drehen ist notwendig, wenn man Stereo-Ton haben möchte.) die dann unten liegende Power-Taste versehentlich betätige.

Displays und weitere Leistungsdaten

Innen gibt’s ein 8 Zoll in der Diagonale messendes, grob quadratisch geformtes, OLED-LTPO-Display. Das ist ähnlich scharf wie die aktuelle Konkurrenz und kann dynamisch zwischen 1 und 120 Hz regulieren. Außen haben wir es mit einem eher kleinen 6,3-Zoll-Display in FHD+-Auflösung zu tun, das (anders als im Video gesagt, sorry für den Fehler) nicht mit LTPO-Technik ausgestattet ist – schade. Beide Displays können ziemlich hell werden und sind damit auch im prallen Sonnenschein gut ablesbar.

Pixel 9 Pro Fold
Hell, scharf und innen sogar mit LTPO-Technik: das Display des Pixel 9 Pro Fold. (© Severin Pick / GIGA)

Im Gerät steckt das Tensor-G4-SoC, eine Eigenentwicklung von Google. Der Chip mag nicht ganz auf dem Leistungsniveau der besten Taktgeber von Qualcomm oder Apple sein, er reicht aber für den Alltag und hat zudem eine starke NPU, um KI-Berechnungen auf dem Gerät zu beschleunigen. Dafür braucht das Gerät dann auch die verbauten 16 GB Arbeitsspeicher. Die helfen wiederum beim Multitasking – für das so ein Foldable ja prädestiniert ist. Das Gerät läuft auch richtig schön flüssig. Beim Pixel 9 Pro Fold konnte ich übrigens, anders als bei diversen früheren Pixel-Geräten, keine Hitze-Probleme feststellen.

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Kamera: Pixel-typisch gut

Pixel 9 Pro Fold
Trägt doch etwas dicker auf: die Kamerapartie auf dem Pixel 9 Pro Fold. (© Severin Pick / GIGA)

Hinten findet sich dann das Kamera-Setup, bestehend aus einer optisch stabilisierten 48-MP-Hauptkamera, einem 5× optischen Teleskop-Zoom mit 10,8 MP, ebenfalls mit OIS sowie einer 10,5 MP Ultra-Weitwinkel-Kamera. Innen wie außen haben wir noch jeweils die gleiche 10-MP-Selfie-Kamera. Wie immer bei Foldables würde ich die aber nur für Videotelefonie nutzen, Selfies macht man besser mit der Rückkamera und aufgeklapptem Frontdisplay. Ganz cool ist, dass man darauf auch witzige Animationen abspielen kann, zum Beispiel um die Aufmerksamkeit von Kids bei Familienfotos auf sich zu ziehen.

Die Kamera des Pixel 9 Pro Fold ist ziemlich gut. Auch wenn die Sensorik nicht ganz auf dem Stand der anderen Pixel-9-Modelle ist, konnten mich die Ergebnisse überzeugen. Der Look ist typisch Pixel-esk: Kontrast- und detailreich mit warmen Farben.

Einziger Punkt, an dem sie mich genervt hat, war bei einem Konzert der Schottenrock-Band Travis. Beim Fotografieren der Bühne wurde automatisch in den Nachtmodus gewechselt – mit langer Belichtungszeit und daher teils unscharfen Gesichtern der Bandmitglieder. In der Regel waren die Ergebnisse in meinem Fall jedoch recht gut.

Akku: Abzüge in der B-Note

Der Akku hat eine Gesamtkapazität von 4.650 mAh. Das ist für ein Foldable zwar okay – wer aber das aufgeklappte Display viel nutzt, um Filme zu schauen, oder gar zu zocken, sollte hier und da schon mal nachtanken, wenn es sich anbietet.

Mit meinem meist eher leichten Nutzungsszenario schaffe ich einen Tag auf jeden Fall mit meistens etwa 30 % Rest-Akkukapazität zum Abend. Schade ist, dass das Pixel 9 Pro Fold mit maximal 21 W nur sehr langsam nachlädt. Dafür wird kabelloses Laden unterstützt, allerdings nicht in umgekehrter Richtung (Reverse Wireless Charging).

Das Pixel 9 Pro Fold im Alltag – Erfahrungen und Beobachtungen

Ich konnte das Pixel 9 Pro Fold eine Woche lang nutzen. Auch wenn das hier kein vollständiger Testbericht sein soll, möchte ich neben den oben bereits genannten Punkten noch ein paar Erkenntnisse teilen.

Ich klappe das Gerät seltener auf als das Honor Magic V3, das ich unmittelbar vorher genutzt habe. Das mag an meinem in der IFA-Woche Anfang September etwas stressigeren Alltag liegen, aber auch an ein paar anderen Kleinigkeiten.

Zum einen am Case, das beim Konkurrenten gleich mitgeliefert wurde. Mit dessen Ausklapp-Ring um die Kamera kann man das Honor-Foldable leichter aufstellen und aufgeklappt in der Hand halten. Das Pixel 9 Pro Fold verzichtet hingegen auf ein mitgeliefertes Case. Uns hat Google mit einem separaten Case bemustert, das allerdings 60 Euro im Einzelkauf kostet (bei Google ansehen) und einen solchen Ring nicht besitzt. Mal als Anregung für Google: Ein gutes Case wäre aus meiner Sicht schon eine nützliche Beigabe bei einem Gerät für 1.900 Euro, genauso wie ein Netzteil.

Pixel 9 Pro Fold
Der Knick ist deutlich sichtbar – wenn man ihn aus dem „richtigen“ Winkel betrachtet. (© Severin Pick / GIGA)

Zum Zweiten ist das die Falz in der Mitte, die beim Pixel etwas sicht- und deutlicher fühlbar ist als bei Honor. Stört zwar hier auch nicht großartig, aber ist schon ein Unterschied.

Zum dritten sind mir beim Pixel schon relativ schnell Flecken an einer bestimmten Stelle auf beiden Seiten des Innendisplays aufgefallen. Die entstehen nach einer gewissen Zeit der Nutzung, man kann sie aber wegwischen.

Unterm Strich finde ich die Mechanik und die Hardware insgesamt beim Honor einen Tick besser. Gleiches gilt auch für die Akkuleistung. Dafür konnte mich die Software beim Pixel erheblich mehr überzeugen. Multitasking fluppt nur so, das UI wirkt wie aus einem Guss und die Software-Garantie über 7 Jahre ist ein enormer Pluspunkt.

Pixel 9 Pro Fold
Werden auch immer flacher: Falt-Handys wie das Pixel 9 Pro Fold von Google. (© Severin Pick / GIGA)

Natürlich bringt Google neben der eigenen bewährten Pixel Experience auch einen ganzen Katalog an KI-Features, wie auch beim regulären Pixel 9 und 9 Pro. Ich habe vor allem mit dem Bildgenerator Pixel Studio herumgespielt. Der macht grundsätzlich Spaß, ist allerdings noch nicht offiziell in Deutschland verfügbar und muss per APK (etwa von APKmirror) installiert werden. Auch die Pixel-Screenshot-App, die Informationen aus Bildschirmfotos extrahiert, gibt es hierzulande noch nicht. Da heißt es abwarten oder schauen, ob man sich per Sideloading behelfen kann.

Eine weitere Beobachtung: Hin und wieder verschluckt sich das Pixel 9 Fold an der Datenverbindung. Plötzlich geht gar nichts mehr, weder per WLAN noch mobilen Daten. Da hilft dann ein schneller Wechsel in den Flugmodus und zurück. Möglich, dass das per Update mittlerweile verbessert wurde – pro Forma sei es aber erwähnt.

Kritisieren würde ich dann aber noch die Preisgestaltung: Dass ein modernes Foldable 1.900 Euro kostet, ist momentan einfach gegeben. Aber dass die Version dann nur 256 GB Speicher hat und man für 512 GB nochmal 130 Euro Aufpreis zahlen muss, das ist ganz schön happig. Ich hoffe, dass langsam mal ein bisschen Bewegung in den Markt kommt und der Konkurrenzdruck für fallende Preise sorgt.

Erstes Fazit zum Pixel 9 Pro Fold

Pixel 9 Pro Fold
Das Pixel 9 Pro Fold macht Spaß. (© Severin Pick / GIGA)

Ich habe noch nicht so viele Foldables länger genutzt, deswegen ist mein Eindruck hier nur punktuell, aber so langsam werde ich tatsächlich warm mit den Klapp- und Falt-Smartphones. Das Pixel 9 Pro Fold ist ganz sicher ein kompetentes Gerät dieser noch jungen Gattung, da gibt es kein Vertun. Es macht Spaß, auf dem großen Display Bücher zu lesen, Filme und Filmchen zu schauen und mit KI-Tools zu experimentieren.

Google Pixel 9 Pro Fold (256 GB, verschiedene Farben)
Google Pixel 9 Pro Fold (256 GB, verschiedene Farben)
Klapp-Smartphone von Google, Modelljahr 2024.
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.11.2024 11:13 Uhr

Während ich das Honor Magic V3 bei der Hardware, dem Akku und dem Zubehör besser fand, reißt es das Pixel 9 Pro Fold bei der Software und der Kamera wieder raus. Einigermaßen robust sind sie bei normaler Nutzung beide … sofern man damit Sandkästen und Sandstränden fernbleibt. Also, Alltagstest bestanden, gutes Zeugnis auch fürs Pixel 9 Pro Fold. Jetzt müssen die Teile nur noch billiger werden. Alles Weitere erfahrt ihr demnächst im Test auf Giga.de.

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