Die EU hat Zusatzzölle von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China eingeführt. Während diese Maßnahme die Preise für Verbraucher erhöhen dürfte, wird weiter nach einer Lösung gesucht. Wer jetzt auf der Suche nach einem Elektromodell aus China ist, könnte sich aber noch glücklich schätzen.
EU setzt E-Auto-Zölle durch – Preisanstieg erwartet
Seit Mittwoch, 30. Oktober, gelten für fünf Jahre Strafzölle von bis zu 35,3 Prozent auf E-Autos aus China. Die EU reagiert damit auf mutmaßliche Subventionen, die chinesischen Herstellern unfaire Vorteile verschaffen. Sie sollen von Preisnachlässen auf Batterien über Steuererleichterungen bis hin zu vergünstigten Krediten reichen (Quelle: Tagesschau).
Der Anteil chinesischer E-Auto-Importe am EU-Markt ist von knapp 2 auf 14 Prozent in nur vier Jahren deutlich gestiegen. Für Verbraucher, die sich bisher auch über die günstigeren Modelle aus Fernost freuen konnten, dürften die Preise daher spürbar anziehen. Noch ist zwar unklar, wie sich die Zölle genau auswirken, doch die Importeure werden ihre Mehrkosten nicht selbst tragen.
Die Zölle variieren je nach Hersteller:
- Tesla: 7,8 Prozent
- BYD: 17 Prozent
- Geely (Volvo und Polestar): 18,8 Prozent
- SAIC (MG) 35,3 Prozent
- andere Hersteller (darunter BMW, Mercedes, VW): 20,7 Prozent
Während die Zölle nun offiziell in Kraft getreten sind, wird weiter verhandelt, um eine Eskalation im Rahmen zu halten. China hat etwa bereits Gegenmaßnahmen ergriffen und verlangt eine Kaution bei Branntwein-Importen. Auch Zölle auf bestimmte Verbrenner-Modelle, Schweinefleisch und Milchprodukte aus der EU sollen vorbereitet werden. Grundsätzlich geben jedoch beide Seiten an, an anderen Lösungen arbeiten zu wollen.
Für Hildegard Müller, Präsidentin des Auto-Branchenverbands VDA, sind die Zölle ein „Rückschritt für den freien globalen Handel und somit für den Wohlstand, den Erhalt von Arbeitsplätzen und das Wachstum Europas“.
Wer China-Stromer will, sollte jetzt nicht zögern
Bisherigen Berichten zufolge sollen die Sonderzölle zusätzlich zum zehnprozentigen Einfuhrzoll gelten, der ohnehin fällig wird. Die Dauer auf fünf Jahre soll aber nur durchgezogen werden, wenn sich EU und China nicht auf eine Alternative einigen.
So oder so, die Autohändler haben Angaben eines EU-Beamten zufolge vorgesorgt: Viele hätten bereits über die vergangenen Monate, in denen über die Einführung der Zölle diskutiert wurde, ihre Lager mit chinesischen Modelle gefüllt. Die Nachfrage könne damit zunächst weiter bedient werden – ohne, dass die Zölle die Preise beeinflussen müssen. Wie es danach aussieht, ist noch offen.
Der Preis spielt bei Verbrennern und E-Autos eine wichtige Rolle: