Deutschland hat bei E-Autos den Anschluss verloren, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Schuld daran sei die Politik, die für Verunsicherung gesorgt habe. Die Umweltprämie müsse sofort wieder eingeführt werden.
E-Auto-Krise: Deutsche Politik als Stolperstein
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Politik als Hauptverantwortlichen für die aktuelle Absatzkrise bei Elektroautos. Eine Studie des von ihm geleiteten Center Automotive Research habe ergeben, dass Deutschland im internationalen Vergleich um fünf Jahre zurückgefallen sei.
Tatsächlich sind die Zulassungszahlen für Elektroautos im Juli erneut gesunken: Der Anteil der reinen Elektroautos an den Neuwagenverkäufen fiel von 17,7 Prozent im Jahr 2022 auf rund 12,5 Prozent in diesem Jahr. Dudenhöffer kritisiert, dass politische Entscheidungen für Verunsicherung gesorgt haben – und fordert eine bessere Ausgewogenheit der Maßnahmen.
Der Wegfall der Kaufprämie für Plug-in-Hybride Anfang 2023 und die Diskussionen um ein EU-Verbot von neuen Verbrennermotoren ab 2035 haben laut Dudenhöffer maßgeblich zum Rückgang der Neuzulassungen von Elektroautos beigetragen. Diese politischen Entscheidungen führten zu einer „politisch verursachten Renaissance des klassischen Verbrenners“. Die plötzliche Abschaffung der Umweltprämie Ende 2023 habe für zusätzliche Verunsicherung gesorgt.
Dudenhöffer fordert neue Umweltprämie
Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht Dudenhöffer auch Chancen für die Elektromobilität in Deutschland. Sinkende Batteriekosten und die geplanten CO₂-Vorgaben der EU könnten den Markt in den kommenden Jahren beleben.
Um den Absatz anzukurbeln, fordert der Experte die sofortige Wiedereinführung der Umweltprämie in Höhe von 5.000 bis 6.000 Euro. Eine bessere politische Unterstützung und klare Strategien könnten der Elektromobilität in Deutschland spürbar auf die Sprünge helfen, so Dudenhöffer (Quelle: Stern).
E-Auto oder Verbrenner? Der ADAC hat nachgerechnet.