Wer die Führerscheinprüfung einmal bestanden hat, kann den Lappen ein Leben lang behalten – zumindest meistens. Wer auf der Straße besonders rücksichtslos oder gefährlich unterwegs ist, muss aber damit rechnen, dass die Fahrerlaubnis wieder entzogen wird. Schlimmstenfalls auch für immer.
Lebenslanges Fahrverbot: So kassiert ihr es
Der Führerschein ist für viele junge Menschen ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Später geht es im Arbeitsleben oft nicht ohne. Das Gute: Zumindest bisher gilt der Führerschein ein Leben lang. Die EU diskutiert zwar gesundheitliche Überprüfungen im Alter, aber ein Ablaufdatum ist damit nicht verbunden.
Wer allerdings besonders üblen Mist auf der Straße baut, muss damit rechnen, dass der Führerschein weg ist. Manchmal gibt es ihn nach einigen Monaten zurück, in extremen Fällen aber wird die Fahrerlaubnis auch vollständig entzogen – die härteste Strafe, die das Verkehrsrecht vorsieht. Dem Strafgesetzbuch zufolge kann ein Entzug der Fahrerlaubnis „auf Lebenszeit angeordnet werden (…), wenn zu erwarten ist, dass die gesetzliche Höchstfrist nicht ausreicht, um der vom Täter ausgehenden Gefahr zu begegnen“, erklärt t-online.
Wenn das Vergehen also schwer genug wiegt, seht ihr euren Führerschein nie wieder. Legal Autofahren wäre damit in Deutschland passé. Aber welche Verstöße ziehen den dauerhaften Führerscheinverlust nach sich?
Führerschein weg: Diese Verstöße kosten eure Fahrerlaubnis
Von strafrechtlicher Seite gehören wiederholte schwerwiegende Verstöße gegen die StVo dazu. Einmalige Fehler hingegen kosten euch nicht gleich den Lappen. Außerdem sind Verstöße gegen zeitweise Fahrverbote ein Grund, euch den Führerschein auf Dauer zu entziehen – ebenso wie wiederholtes Fahren unter Alkoholeinfluss. Wer sein Auto nutzt, um damit schwere Straftaten zu begehen, darf unter Umständen auch nie wieder fahren.
Neben den Verstößen gegen die StVo kann es auch gesundheitliche Gründe geben, darunter körperliche Einschränkungen, die es euch nicht mehr ermöglichen, ein Auto zu fahren. Auch bestimmte psychische Erkrankungen können dazu führen, dass ihr den Führerschein auf Dauer abgeben müsst.
Was tun beim lebenslangen Fahrverbot?
Den Entzug der Fahrerlaubnis muss niemand widerspruchslos hinnehmen. Ist die Entscheidung gegen euch unangemessen, empfiehlt es sich, dem Bescheid zum Entzug der Fahrerlaubnis schriftlich zu widersprechen. Ihr solltet euch außerdem auf jeden Fall durch einen Anwalt beraten lassen, um gegebenenfalls weitere Schritte unternehmen zu können.
Bleibt der Führerschein weg, heißt es allerdings sich mit Alternativen vertraut zu machen. Ob ÖPNV, Mitfahrgelegenheiten, oder E-Bike, klassisches Fahrrad, E-Scooter oder zu Fuß – es gibt durchaus andere Wege von A nach B als das (eigene) Auto. Zumal gerade erst gerichtlich gesichert wurde, dass der Entzug des Führerscheins sich nicht auf Fahrradfahren oder E-Scooter auswirken kann, stehen euch diese Möglichkeiten immer noch offen.