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GDL-Chef findet Deutsche Bahn nur noch zum „fremdschämen“

Die Deutsche Bahn lässt jede Menge zu wünschen übrig – findet auch der neue GDL-Chef. (© IMAGO / Sven Simon)
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Die Deutsche Bahn kommt aus den Miesen nicht heraus. Verspätungen waren kaum jemals zuvor so schlimm, Geld fehlt überall und das Schienennetz ist überaltert und schon längst am Limit. Für den neuen GDL-Chef Mario Reiß kratzt das am alten Eisenbahnerstolz.

GDL-Chef rechnet mit der DB ab

Claus Weselsky hat Platz gemacht, jetzt steht Mario Reiß an der Spitze der einflussreichen Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL). Er kritisiert die aktuelle Situation bei der Bahn scharf.

Er selbst habe sich seinen Stolz auf die Eisenbahn bewahrt, obwohl es schon seit Jahren „nicht mehr stolz macht, was da draußen auf den Schienen passiert.“ Und Reiß wird noch deutlicher: „Man muss sich ja inzwischen fremdschämen“ – so drastisch drückt es der neue GDL-Chef aus (Quelle: AFP via Tagesspiegel).

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Wer in den letzten Wochen und Monaten mit der Bahn gefahren ist, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlicher Ansicht sein – wie auch weitere Angestellte der DB, die schon zuvor mit den Zuständen abgerechnet hatten. Auch Reiß zufolge müssen die Angestellten Fehler des Managements ausbaden, weil es keine „Fehlerkultur“ bei der Bahn mehr gebe.

„Wir haben viele Fachleute verloren“, so der Gewerkschaftsboss – seiner Ansicht nach liegt es gerade daran, dass diese die Zustände bei der Bahn kritisiert hätten.

Reiß kritisiert Sanierung der Deutschen Bahn

Neben der Unpünktlichkeit stößt dem GDL-Chef vor allem auf, wie die Deutsche Bahn das seit Jahren sanierungsbedürftige Schienennetz jetzt angeht. Denn die Bahn saniert besonders wichtige Streckenabschnitte korridorweise – bedeutet: unter Vollsperrung.

Ganze Regionen würden dadurch zeitweise abgehängt, prophezeit er. „Das wird dazu führen, dass wir Reisende weg von der Bahn bringen“, so Reiß weiter – und diese dann „schwerlich zur Bahn zurückfinden“.

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Reiß würde einen anderen Plan favorisieren, „das alte System, dass man einseitig ebenfalls die Strecke vollsanieren kann“. Dabei wird eine Strecke in eine Richtung gesperrt und saniert, während die Gleise in anderer Richtung weiter genutzt werden können. Ist die eine Seite fertig, dreht man das Ganze um. Währenddessen wird ein Teil des Zugverkehrs umgeleitet, um betroffene Strecken zu entlasten.

Reiß lässt zudem kaum ein gutes Haar am Versprechen von Verkehrsminister Volker Wissing, dass die Situation bald besser werde. Es werde „kein Zieldatum genannt, wann es irgendwo wirklich besser wird“, lautet sein Vorwurf. Ohne diesen Zeitpunkt sei es aber praktisch unmöglich, im Nachhinein zu bewerten, ob die Sanierung nun erfolgreich war oder nicht.

Zuvor hatte Wissing nur angegeben, dass zumindest der erste wichtige Korridor – die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt – vor dem Jahresende fertig saniert und wieder freigegeben werden soll:

Deutsche Bahn: Die Sanierung der Riedbahn beginnt

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