Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Energie
  4. Heizungsgesetz vor dem Aus? Das Chaos spitzt sich zu

Heizungsgesetz vor dem Aus? Das Chaos spitzt sich zu

Die Union will das Heizungsgesetz nach dem Ende der Ampelkoalition stürzen. Unterstützung gibt es vom BSW. (© IMAGO / Sven Simon)
Anzeige

Das Gebäudeenergiegesetz, oft als Heizungsgesetz bezeichnet, gilt seit Anfang 2024. Auch wenn dies zu Beginn für viel Ärger und Verunsicherung gesorgt hat, sollte es Deutschland in eine sicherere und bezahlbare Zukunft führen. Die CDU will das Heizungsgesetz laut Aussagen des Fraktionschefs wieder abschaffen. Dadurch drohen ein noch größeres Chaos und viel höhere Kosten für Bürgerinnen und Bürger.

Heizungsgesetz vor dem Aus?

Das Heizungsgesetz ist noch kein Jahr alt und es steht schon vor dem Aus. CDU-Fraktionschef Jens Spahn hat im FAZ-Podcast angekündigt, dass die Union das Heizungsgesetz zurücknehmen werde. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann bestätigt das in der Welt am Sonntag (Quelle: Ruhr24). Auch die BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht möchte das Heizungsgesetz kippen, müsste dafür aber mit der Union, FDP und AfD zusammenarbeiten (Quelle: Spiegel).

Anzeige

Das Gebäudeenergiegesetz regelt, wie in Deutschland geheizt werden soll. Das Land soll sich von klimaschädlichen fossilen Brennstoffen lösen und auf klimafreundliche Energie setzen. Die Vorschriften wurden aber schon gelockert und betreffen inzwischen nur noch Neubauten oder greifen, wenn Heizungen komplett kaputtgehen. Abschalten muss niemand seine funktionierende Heizung.

Zudem sollen Gebäude sinnvoll saniert und damit der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden. Ziel ist es, sich unabhängiger von anderen Staaten zu machen, die Energie als Waffe einsetzen. Über 50 Prozent der in Deutschland benötigten Energie wird mittlerweile aus erneuerbaren Energien gewonnen – Tendenz steigend.

Anzeige

Das Ende des Heizungsgesetzes hätte dramatische Folgen. Hersteller von Wärmepumpen hatten es zuletzt schon nicht leicht, weil viele Falschinformationen über die Technologie verbreitet und die Menschen so verunsichert wurden. Das Ende des Gebäudeenergiegesetzes würde das zusätzlich befeuern. Es stehen viele Jobs und Milliardeninvestitionen auf der Kippe. Die Branche ist in Aufruhr. Eine Lösung für das Problem liefert die CDU nicht.

Doch auch für alle Bürgerinnen und Bürger hätte das Ende des Heizungsgesetzes teure Folgen. Es sorgt zusätzlich für Verunsicherung und würde viele wieder zu neuen Gas- und Ölheizungen treiben. Dabei ist das für die Zukunft gesehen die schlechteste Wahl, die man treffen kann. Die CO₂-Preise werden immer weiter steigen. Die Gasnetzentgelte werden immer teurer. Entsprechend müssen Besitzerinnen und Besitzer in Zukunft viel mehr für das Heizen bezahlen. Auch dafür hat die CDU bisher keine Lösung geliefert.

Anzeige

Förderprogramme am Ende?

Wenn es kein Gebäudeenergiegesetz mehr gibt, ist auch eine Förderung von klimafreundlichen Heizungen überflüssig. Das würde die Heizungsbranche, aber auch die Baubranche massiv treffen – beide sind bereits gebeutelt. Die Folgen sind noch nicht einmal abzusehen, wie sich das am Ende auf euren Geldbeutel auswirken würde.

Verhindern lässt sich das Ende des Heizungsgesetzes vermutlich nicht mehr. Entsprechend muss jeder für sich selbst die richtige Entscheidung treffen, um am Ende nicht die ganz dicke Rechnung zu bekommen.

Peter Hryciuk

Energiewende vor dem Aus?

Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) torpediert die Energiewende seit langer Zeit. Er will Windkrafträder abbauen, weil er sie hässlich findet, und träumt von Kernfusion, die sich seit Jahrzehnten im Stadium der Erforschung befindet – also keinesfalls einsatzbereit ist. Frühestens 2050 könnte sich da etwas tun, doch das wurde schon für 2035 und 2040 erwartet. Lösungen für die heutigen Probleme, wie sie die Ampelregierung abseits der FDP vorangetrieben hat, sind das alles nicht. Es könnte euch vielmehr am Ende richtig teuer zu stehen kommen.

Peter Hryciuk
Anzeige