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Ich habe Hunderte Bewerbungen gelesen und rate euch: Schreibt Gaming-Skills in den Lebenslauf!

Weiblicher E-Sports-Profi sitzt auf einem Gaming-Stuhl am Rechner.
Gamings-Skills sind im Berufsleben sehr gefragt. (© Getty images / South agency / bearbeitet von GIGA)
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Wie schreibe ich eine gute Bewerbung, wenn ich nur wenig Berufserfahrung vorweisen kann? Das fragen sich viele junge Menschen bei der Jobsuche. Als jemand, der schon sehr viele Bewerbungen gelesen hat, verrate ich euch: Lasst das mit den langweiligen Standard-Antworten. Ihr seid Gamer? Dann nutzt genau das zu eurem Vorteil.

Ein Kommentar von Claudio Müller

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Lebenslauf: Schluss mit abgenutzten Soft Skills

„Ich bin kommunikativ, kreativ und belastbar“ – solche Phrasen finden sich in nahezu jedem Lebenslauf. Glaubt mir, als Chefredakteur von GIGA habe ich sie oft genug gelesen. Dabei haben viele Bewerberinnen und Bewerber weitaus interessantere Kompetenzen vorzuweisen: ihre Gaming-Kenntnisse. Eine aktuelle Studie der University of Houston bestätigt das. Gerade langjährige Spieler von MMOs (Massive Multiplayer Online Games) entwickeln Fähigkeiten, die im modernen Arbeitsleben sehr gefragt sind.

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Die Untersuchung von 23 berufstätigen MMO-Spielern mit durchschnittlich 20 Jahren Gaming-Erfahrung belegt: Wer regelmäßig in virtuellen Welten unterwegs ist, trainiert dabei Problemlösungskompetenz, Teamarbeit und Führungsqualitäten. Diese Fähigkeiten lassen sich direkt auf den Arbeitsplatz übertragen – vom Projektmanagement bis zum Coaching neuer Mitarbeiter (Quelle: University of Houston).

Gaming-Skills: Vom Raid-Leader zum Team-Leiter

MMOs haben naheliegende Parallelen zu vielen Jobs. In diesen virtuellen Welten koordinieren Spieler komplexe Raid-Gruppen, entwickeln Taktiken für Boss-Kämpfe und coachen Neulinge. Tätigkeiten also, die sich sehr gut auf moderne Arbeitsanforderungen anwenden lassen. Aber auch in Genres wie Aufbaustrategie (Ressourcenmanagement) oder Simulationen (Finanzplanung) lernt ihr wertvolle Skills (mehr dazu am Ende des Artikels). Viele Jobs erfordern heute mehr als das stumpfe Abarbeiten der immer gleichen Schritte. Stattdessen werdet ihr konfrontiert mit komplexen Problemen, für deren Lösung es oft noch keine Anleitung gibt. Und Teamarbeit ist ohnehin in fast allen Jobs gefragt.

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Deshalb mein Rat an euch: Verschweigt eure Gaming-Erfahrungen nicht! Überlegt euch, welche eurer Fähigkeiten auf die Anforderungen in der Stellenausschreibung anwendbar sind. Ein Beispiel: Wer als Raid-Leader regelmäßig 25 Spieler koordiniert hat, kann durchaus von sich behaupten, Teams organisieren und führen zu können. Projektmanager? Da hilft der erfolgreiche Aufbau einer florierenden Anno-Siedlung. Kundenservice? Wer jahrelang Gilden geleitet hat, weiß genau, wie man mit unterschiedlichen Charakteren umgeht.

Wie formuliere ich die passenden Skills für den Job?

Natürlich eignet sich nicht alles für den Lebenslauf. Wenn ihr damit protzt, wie viele unschuldige Passanten ihr in GTA überfahren habt und wie viel Spaß ihr dabei hattet, hilft das eurer Bewerbung sicher nicht (vor allem nicht, wenn ihr Taxifahrer werden wollt). Pro-Tipp: Gebt ChatGPT oder einer anderen KI eures Vertrauens die Stellenanzeige, und lasst euch mögliche Parallelen zu den Spielen aufzeigen, die ihr gern zockt.

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Natürlich kann es immer sein, dass ihr damit an einen Personaler oder Entscheider geratet, der mit Gaming gar nichts anfangen kann. Aber glaubt mir, das passiert immer seltener, denn die erste echte Gamer-Generation ist längst in Führungspositionen angekommen. Und mal ehrlich, wer will schon für einen Chef arbeiten, der Gaming noch immer als Kinderkram abtut.

Zum Abschluss hier noch eine kleine Starthilfe für euch:

Genre

Skills

MMOs

Teamkoordination, Kommunikation, strategisches Denken

Strategiespiele

Planung komplexer Abläufe, Ressourcenmanagement, Problemlösung

Simulationen

Projektmanagement, Entscheidungsfindung, Finanzplanung

Puzzlespiele

Logisches Denken, Problemlösung, Geduld, Ausdauer

Rollenspiele

Anpassungsfähigkeit, Storytelling, kreatives Denken

Shooter

Reaktionsgeschwindigkeit, Hand-Augen-Koordination, Entscheidungsfindung in Drucksituationen

Sportspiele

Teamarbeit, taktisches Denken, Zielsetzung, Motivation

Musik- und Rhythmusspiele

Zeitmanagement, Konzentrationsfähigkeit, Multitasking

Abenteuerspiele

Kreatives Problemlösen, Entdeckung, Analyse, Ausdauer

Aufbau- und Managementspiele

Ressourcenmanagement, langfristige Planung, Organisationsfähigkeiten

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