Schon früh hat Ikea mit seinen Ladestationen dazu beigetragen, den Weg für E-Autos zu ebnen. Erst kürzlich gab der Möbelkonzern bekannt, in Deutschland noch weit mehr Lademöglichkeiten zu etablieren. Doch jetzt steht Ikea vor einem Problem, das Bände spricht.
Ikea sieht Ziel für E-Auto-Ladestationen in Gefahr
Kaum ist der Startschuss für Ikeas Offensive in der E-Auto-Ladestruktur, gemeinsam mit dem Ladenanbieter Mer, gefallen, rudert der Möbelriese wieder zurück. Das Ziel von 1.000 neuen Ladestationen bis 2028 sei nicht mehr zu schaffen, heißt es von Ikea Deutschland.
Der Grund für die schon jetzt absehbare Verspätung lässt vor allem den deutschen Standort nicht gut dastehen: „Der Wille ist da, das Geld auch“, erklärt Deutschlandchef Walter Kadnar (Quelle: Welt via Ecomento). Das Problem liege anderswo: „Wir haben Probleme mit den Starkstromanschlüssen. Vielerorts reichen die Netzkapazitäten nicht aus.“
Während Ikea und Mer also eigener Aussage zufolge loslegen könnten – und auch wollen –, soll das deutsche Stromnetz dem Ausbau an den von Ikea geplanten Standorten nicht gewachsen sein. Die Möbelkette plant Schnelllader zwischen 50 kW und 400 kW Leistung zu bauen.
Bürokratie steht Ikeas Ladeausbau im Weg
An einigen der 54 Ikea-Standorte in Deutschland könne man jedoch bis 2028 nicht einmal die nötigen Anträge stellen. Der Ausbau im ursprünglich vorgesehenen Maß wäre damit vom Tisch, kaum, dass es losging.
Ikea ist bei weitem nicht allein mit der Kritik, dass langsame Bürokratie und unnötig starre Verfahren der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland im Weg stehen. Es bietet sich allerdings auch an, diese Probleme anzuführen, wann immer es Zusammenhänge geben kann. Schließlich kann Ikea so alle Schuld am verfehlten Ziel von sich weisen. Ob es ausschließlich an externen Faktoren liegt, sei dahingestellt.
Erst kürzlich hat Ikea zudem die Bedingungen für E-Auto-Fahrer bei den schon bestehenden Ladestationen geändert. Konnten Elektroautos dort von Kunden zunächst kostenlos geladen werden, sind inzwischen die Preise bekannt, die Ikea nun verlangt.
Auch wenn die langsamen Verfahren und das örtlich nicht ausreichend starke Ladenetz dem Ladeausbau von Ikea im Weg steht, will man den Plan grundsätzlich weiter verfolgen. „Wir möchten einen Beitrag leisten, dass sich die Elektromobilität noch schneller und stärker durchsetzt in Deutschland“, so Kadnar.