E-Scooter etablieren sich immer weiter als Alternative zu Autos, E-Bikes, klassischen Fahrrädern oder einem strammen Fußmarsch. Das zeigen auch die Neuzulassungen der Elektroroller, nicht nur bei bekannten Mietanbietern. Bei all meiner persönlichen Abneigung – etwas Gutes hat das Ganze.
Ein Kommentar von Felix Gräber
E-Scooter-Zahl geht durch die Decke
Ich kann E-Scooter nicht leiden. Vor allem das Chaos bei den Mietanbietern, deren Scooter in Gräben landen, die Fußwege verstopfen und – der Gipfel der Ironie – nachts per Auto wieder eingesammelt werden, geht mir gegen den Strich. Aber offensichtlich gibt es viele, für die Vorteile überwiegen.
Das beweist der Blick auf die Zahlen: Allein 2023 hat die Zahl der privat zugelassenen E-Scooter einen Satz nach oben gemacht. 37 Prozent mehr als 2022 oder rund 200.000 neue E-Scooter zählt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Wohl gemerkt: ohne die Leih-E-Scooter. Die haben ein vergleichsweise kleines Plus von 9 Prozent zu verzeichnen, was einem Bestand von rund 210.000 Scootern für 2023 entspricht. Insgesamt nähert sich die Zahl der korrekt zugelassenen Fahrzeuge damit der Million an, 990.000 E-Scooter waren es. Inzwischen dürfte diese Grenze also längst gefallen sein.
Das Plus dürfte sicher auch mit dem wachsenden Angebot zusammenhängen. So gibt es inzwischen Modelle mit Solarmodulen oder von bekannten Herstellern wie Xiaomi:
E-Scooter: Trotz Hass haben die aktuellen Zahlen etwas für sich
„E-Scooter haben sich innerhalb weniger Jahre im Straßenbild etabliert und sind für viele Wege zur Alternative zu Autos, Fahrrädern, Mofas oder dem Zu-Fuß-Gehen geworden“, erklärt dazu Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Geschäftsführerin (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland/RND). Ob sich wirklich so viele E-Scooter-Fahrer für ihren Roller und gegen das Auto entscheiden – ich bin mir da noch unsicher. Wenn es so ist, dürfte sich das immerhin positiv auf CO2-Emissionen auswirken – und das ist immer etwas wert.
Klar aber ist: Wenigstens die Unfallstatistik entwickelt sich derzeit in die richtige Richtung. Das Plus bei der Anzahl an E-Scootern überträgt sich nämlich dem statistischen Bundesamt zufolge nicht auf ein Plus an Unfällen mit E-Scootern. Das Verhältnis sei trotz eines Anstiegs um etwa 1.000 Verletze zum Vorjahr in 2023 rückläufig.
Für mich selbst bleibe ich dabei: Das klassische Fahrrad bleibt mein liebstes Fortbewegungsmittel. Da lasse sich sobald nichts drauf kommen. Wenn ihr E-Scooter-Fahrer inzwischen besser auf euch aufpasst – gut für euch! Solange ihr fahrt, geht ihr mir auch deutlich weniger gegen den Strich, als wenn die Leihroller überall im Weg rumstehen.
Der E-Scooter von Navee hat eine praktische Besonderheit: