Nach monatelanger Ungewissheit hat Intel endlich die Ursache für die mysteriösen Abstürze seiner neuesten Desktop-Prozessoren identifiziert. Ein Mikrocode-Update soll das Problem beheben, während eine verlängerte Garantie betroffene Kunden besänftigen soll. Doch einige Fragen bleiben offen.
Intel gibt Fehler zu: „Vmin Shift Instability“ legt CPUs lahm
Der Chipgigant Intel hat nach langem Schweigen die Katze aus dem Sack gelassen: Die sogenannte „Vmin Shift Instability“ war der Grund für die rätselhaften Abstürze und Instabilitäten bei Desktop-CPUs der 13. und 14. Generation. „Ja, wir bestätigen, dass dies die Ursache ist und diese behoben wurde“, erklärte Intel-Sprecher Thomas Hannaford gegenüber The Verge. Ein neuer Mikrocode mit der Versionsnummer 0x12B soll das Problem nun endgültig aus der Welt schaffen.
Rettung in letzter Minute? Update verhindert weitere Schäden
Das Update kommt für viele Nutzer möglicherweise zu spät. Denn wie Intel-Sprecher Mark Anthony Ramirez einräumte: „Die BIOS- und Mikrocode-Updates werden Prozessoren, die bereits Instabilität durch Vmin-Verschiebung zeigen, nicht reparieren.“ Das Problem führte zu einer vorzeitigen Alterung der Chips, verursacht durch zu hohe Spannungen. Intel identifizierte vier Betriebsszenarien, die zu dem Fehler führten – darunter falsche Motherboard-Einstellungen und Probleme mit dem bisherigen Mikrocode.
Um betroffene Kunden zu besänftigen, führt Intel eine zweijährige Garantieverlängerung für die problematischen Prozessoren ein. Fast alle PC-Hersteller haben bereits zugesagt, diese erweiterte Garantie zu akzeptieren. Allerdings bleibt unklar, wie viele Chips tatsächlich betroffen sind – Intel hält sich mit konkreten Zahlen bedeckt.
Ebenfalls ärgerlich: Einen einfachen Weg für Nutzer, um zu überprüfen, ob der eigene Prozessor vorzeitig gealtert ist, gibt es aktuell nicht. Im Zweifel können Kunden sich mit dem Intel-Support in Verbindung setzen, um ihren Chip einzusenden und Ersatz zu bekommen, falls die CPU wirklich defekt sein sollte.
Intel muss sich bald nicht nur Sorgen um AMD und Qualcomm machen – auch Nvidia will ein Stück vom CPU-Kuchen ab haben: