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iPhone-Nutzer in der Zwickmühle: Kündigen oder ignorieren

Unbeholfener Mann schaut auf den Bildschirm seines Telefons.
Wie soll man sich entscheiden? (© IMAGO/Zoonar.com/Dmitrii Marchenko)
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Wir Verbraucher treffen jeden Tag bewusst oder unbewusst Entscheidungen und lassen uns dabei nicht selten auch von unserem moralischen Kompass leiten. Was aber, wenn die Sachlage droht, kompliziert zu werden? In einer solchen Zwickmühle sitzen aktuell Nutzerinnen und Nutzer eines iPhones. Apple und T-Online tun sich in den USA nämlich mit einer Firma zusammen, deren Chef die Welt gerade in Atem hält – und dabei seinen moralischen Kompass längst verloren hat.

Ein Kommentar von Sven Kaulfuss.

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Noch betrifft das Thema vor allem US-Bürger, doch die grundsätzliche Frage dahinter beschäftigt auch Kundinnen und Kunden hierzulande. Wie jetzt bekannt wurde, hat Apple in aller Stille mit SpaceX und T-Mobile zusammengearbeitet, um die Unterstützung für das Satellitennetzwerk Starlink für das iPhone künftig zu garantieren (Quelle: Bloomberg).

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Elon Musk, Apple und das iPhone

Aktuell können einige Beta-Tester unter den T-Mobile-Kunden das neue System bereits ausprobieren. Für sie gibt es nun eine Alternative zum bisherigen Notfall- und Text-System von Globalstar. Besteht kein Kontakt mehr zum Mobilfunknetz, schaltet das iPhone automatisch auf Starlink um, um weiterhin Texte senden und empfangen zu können.

Eigentlich eine tolle Neuigkeit – wäre da nicht das dahinterstehende Unternehmen SpaceX. Der Chef des Raumfahrtunternehmens war ja schon immer exzentrisch. Neuerdings aber kokettiert Elon Musk offen mit faschistischen Symbolen, sympathisiert mit der in Teilen rechtsextremen AfD und zieht gegen alles „Woke“ in den Krieg. Erwartungsgemäß polarisiert dieses Verhalten – nicht nur im Heimatland von SpaceX und Tesla.

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Nicht zum ersten Mal stellt sich die Frage: Kann oder sollte man Unternehmen unterstützen, deren Chef obskures Gedankengut zur Schau stellt? Lässt sich das Produkt vom CEO trennen oder macht man es sich damit zu einfach?

Elon Musk gehört zum erlauchten Kreis:

Nun stehen auch iPhone-Nutzer vor einem solchen Dilemma. Wer moralisch „sauber“ sein will, müsste in den USA eigentlich jetzt seinen T-Mobile-Vertrag kündigen, oder? Die Logik dahinter ist zumindest bestechend einfach. Das schärfste Schwert des Verbrauchers ist seine Kaufentscheidung. Abgestimmt wird in diesem Fall schließlich mit den Füßen. Andererseits: Wer handelt schon immer hundertprozentig moralisch korrekt?

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Der hehre Anspruch und die Realität sind am Ende eben nicht deckungsgleich. Natürlich ist man gegen Ausbeutung, hat aber gleichzeitig kein Problem damit, beim Textil-Discounter Kleidung kiloweise aus dem Geschäft zu schleppen. Solche Widersprüche lassen sich oft leicht ausblenden. Jeder kennt sie, aber sie drängen sich im Alltag nicht immer sofort auf.

Image im Sturzflug

Von den Eskapaden eines Elon Musk dagegen lesen wir täglich in den Nachrichten. Wer beispielsweise einen Tesla fährt, dürfte die mittlerweile fast mitleidigen Blicke seiner Umwelt kaum noch übersehen. Früher war es „cool“, einen Tesla zu fahren – heute lässt sich darüber streiten. Das Image des einstigen Elektropioniers droht durch das Verhalten seines Chefs immer weiter abzustürzen.

Ich selbst möchte mich an dieser Stelle keinesfalls zum Moralwächter aufschwingen. Doch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das Verhalten von Elon Musk für mich unbegreiflich. Warum sollte man seine Kundinnen und Kunden derart vor den Kopf stoßen und letztlich spalten? Statt niemanden auszuschließen, nimmt Musk es billigend in Kauf, potenziell auf 50 Prozent seiner Kundschaft zu verzichten. Es tut mir leid, aber: Wie dumm kann man eigentlich sein?

Hier hat Elon Musk seine Finger mit im Spiel:

Elon Musks Unternehmen: Das sind die größten Projekte des Tesla-Chefs Abonniere uns
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