Kaputte Elektrogeräte landen oft direkt im Müll – obwohl die meisten Verbraucher sie gerne reparieren lassen würden. Doch gleich mehrere Gründe halten sie davon ab, wie Verbraucherschützer berichten. Sie fordern ein Recht auf Reparatur.
Starker Reparatur-Frust in Deutschland
Eine neue Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV) hat ein klares Ergebnis: Ganze 89 Prozent der Verbraucher halten ein Recht auf Reparatur für Elektrogeräte für wichtig.
Darüber hinaus wünschen sich die Verbraucher Produkte mit klaren Angaben zu Lebensdauer und Reparierbarkeit. 90 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Hersteller verbindliche Angaben zur Lebensdauer ihrer Geräte machen sollten. Ebenso wichtig: Ersatzteile und Software-Updates, damit defekte Geräte nicht im Laufe der Zeit nicht unbrauchbar werden.
Die Realität in Deutschland sieht allerdings anders aus: Viele Geräte landen auf dem Müll, weil Reparaturen schlicht zu teuer oder zu aufwendig sind. Für 77 Prozent der Befragten, die ein Gerät nicht reparieren ließen, war der Preis das größte Hindernis. Hinzu kommt, dass viele Hersteller den Zugang zu Ersatzteilen oder Reparaturinformationen erschweren. Nach Ansicht des VZBV könnte ein Recht auf Reparatur dieses Problem lösen und den Elektroschrott reduzieren.
Reparatur-Bonus: Andere Länder machen es vor
„Ein bundesweiter Reparaturbonus würde nicht nur viel Müll vermeiden, sondern auch eine neue Reparaturkultur stärken“, sagt Keo Sasha Rigorth vom VZBV. Andere Länder wie Österreich oder Frankreich hätten gezeigt, dass staatliche Zuschüsse für Reparaturen funktionieren können. Dort gibt es bereits Programme, die Verbrauchern einen Teil der Reparaturkosten erstatten.
Laut Umfrage würden 78 Prozent der Verbraucher ein defektes Gerät reparieren lassen, wenn sie dafür einen finanziellen Zuschuss bekämen. In Deutschland gibt es bisher nur regionale Pilotprojekte, aber keine bundesweiten Maßnahmen.
Reparatur nicht möglich? So entsorgt ihr Elektrogeräte richtig:
