Der Trend zum SUV setzt sich auch bei Elektroautos fort. Aktuelle Daten des Kraftfahrtbundesamtes zeigen, dass mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge in Deutschland SUVs sind. Umweltverbände sehen die zunehmende Dominanz großer Autos kritisch.
Elektro-SUVs: Über 50 Prozent Marktanteil
In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 waren knapp 51 Prozent der neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland SUVs. Rechnet man die Geländewagen hinzu, die oft auch als SUVs gelten, steigt der Anteil sogar auf 55 Prozent. Zum Vergleich: Klein- und Kompaktwagen machen zusammen rund 26 Prozent der Neuzulassungen aus.
SUVs haben in den letzten Jahren im Elektroautomarkt stetig an Bedeutung gewonnen. Lag ihr Anteil 2022 noch bei 42 Prozent, stieg er 2023 auf 48 Prozent und erreichte nun die 50-Prozent-Marke. Im gesamten Automarkt zeigen sich SUVs und Geländewagen zusammen für etwa 41 Prozent der Neuzulassungen verantwortlich.
Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht in der generellen Beliebtheit von SUVs den Hauptgrund für deren Erfolg auf dem Elektroautomarkt (Quelle: Welt). Autohersteller seien gut beraten, neue Modelle als SUV zu konzipieren. Zudem sei die SUV-Bauweise für Elektroautos besonders gut geeignet, da der erhöhte Fahrzeugboden Platz für die großen Batterien biete.
Elektro-SUVs: Kritik von Umweltverbänden
Umweltschützer sehen die Entwicklung kritisch. Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann hält die Dominanz der Elektro-SUV für ressourcenverschwendend und sozial ungerecht. Die Autohersteller konzentrierten sich auf teure Elektro-SUVs, um ihre Gewinne zu maximieren, statt bezahlbare Elektroautos für die breite Masse anzubieten. Tiemann fordert ein Umdenken: Statt weiter auf große, schwere Fahrzeuge zu setzen, sollten die Hersteller lieber die Nachfrage nach günstigen Elektro-Kleinwagen bedienen.
Wir haben uns den Kia EV9 genauer angeschaut: