Die Deutsche Bahn hat Grund zum Feiern: Mit dem offiziellen Ende der Bauarbeiten an der Riedbahn ist das erste Großprojekt im Zuge der Schienennetz-Sanierung abgeschlossen. Ist damit das große Zugchaos 2024 schon wieder Geschichte?
Riedbahn erneuert: Deutsche Bahn nimmt Zugbetrieb wieder auf
Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte für die mit Erfolgen nicht gerade verwöhnte Deutsche Bahn: Seit Sonntag, dem 15. Dezember, ist der Streckenabschnitt zwischen Frankfurt am Main und Mannheim – genannt Riedbahn – wieder geöffnet. Die Sanierungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, die Schienen können wieder befahren werden – und das auch noch (mit wenigen Ausnahmen) rechtzeitig im ursprünglichen Zeitplan.
Ein Projekt in der Größenordnung rechtzeitig abzuschließen sei wichtig für Deutschland, erklärte Verkehrsminister Volker Wissing (parteilos) im Zuge der Wiedereröffnung des Streckenabschnitts (Quelle: Tagesschau). Die Riedbahn gilt als wichtiges Nadelöhr, durch das viele Verbindungen im Fernverkehr sowie einige internationale Verbindungen führen. Seit Sommer wurde die Strecke unter Vollsperrung saniert.
Laut Angaben der Bahn fahren seit Sonntag wieder Züge des Fernverkehrs zwischen Frankfurt und Mannheim. Auch Güter- und Regionalverkehr ist bereits wieder auf dem Abschnitt unterwegs. Bei letzterem werden einige Verbindungen aber noch mindestens bis Weihnachten mit Schienenersatzverkehr bedient. Die Riedbahn soll schrittweise wieder zum vollen Fahrplan zurückkehren.
Dazu gehört auch, dass ICE-Züge vorerst auf 160 km/h begrenzt werden. Grund dafür ist ein Teil der Arbeiten, die noch nicht komplett abgeschlossen sind. Das digitale Zugsteuerungssystem ETCS soll auf der Riedbahn zum Einsatz kommen, ist aber noch nicht auf dem gesamten rund 70 km langen Abschnitt einsatzbereit. Bis zum zweiten Quartal 2025 sollen dann auch wieder Spitzengeschwindigkeiten jenseits von 200 km/h möglich sein.
Wie sieht es mit der Pünktlichkeit bei der DB aus?
Vom Ende der Vollsperrung und der damit verbundenen Umleitungen verspricht sich die Bahn eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit ihrer Fernverkehrszüge – nicht nur im Gebiet rund um die Riedbahn, sondern sogar deutschlandweit. Weil viele Nord-Süd-Verbindungen die Strecke queren, hat der Zustand der Riebahn weit darüber hinaus Auswirkungen auf den Fahrplan.
Für den Verkehr auf der Riebahn selbst sollen durch die Arbeiten infrastrukturbedingte Störungen „um bis zu 80 Prozent gesenkt werden“, kündigte die Bahn ursprünglich an (Quelle: Stern) – und wird sich ab sofort auch daran messen lassen müssen. Wie sehr sich das auf die Pünktlichkeitsquote insgesamt auswirkt, ist indes unklar. Für Passagiere, die auf Verbindungen unmittelbar auf dieser Strecke angewiesen sind, dürfte sich die Situation rechtzeitig zu Weihnachten trotzdem spürbar verbessern.
Das planmäßige Ende der Bauarbeiten wirft aber ein gutes Licht auf die, die noch kommen: Insgesamt 41 Großbaustellen hat die Bahn in den kommenden Jahren vor sich, einige noch viel größer als diese erste. Zum Aufatmen ist es für viele Fahrgäste also noch deutlich zu früh.
So ging es im Sommer mit dem Bauarbeiten an der Riedbahn los: