Jahrzehntelang dominierten Mercedes-Limousinen das deutsche Taxigewerbe. Nun ist der Absatz in diesem Segment dramatisch eingebrochen. Besonders betroffen sind die E- und B-Klasse. Die Gründe dafür liegen offenbar in einer bewussten Strategie des Autobauers.
Mercedes: Kaum noch Taxi-Zulassungen
Der Absatz von Mercedes-Taxis ist 2024 regelrecht eingebrochen. In den ersten acht Monaten des Jahres gingen die Neuzulassungen um satte 71 Prozent zurück – von 1.730 auf nur noch 497 Fahrzeuge. Vor allem die E-Klasse und die B-Klasse sind unbeliebt geworden: Nur 127 E-Klassen und eine einzige B-Klasse wurden als Taxis neu zugelassen. Das macht sich zunehmend auch im Marktanteil bemerkbar, der von 52 Prozent im Jahr 2019 auf nur noch 13 Prozent gesunken ist.
Dieser massive Rückgang ist aber wohl kein Zufall, sondern das Ergebnis einer bewussten Unternehmensstrategie. Mercedes hat sich offenbar entschieden, das Taxigeschäft nach und nach aufzugeben. Bereits 2022 kündigte der Autobauer an, keine speziellen Taxi-Versionen der E- und B-Klasse mehr anzubieten. Auch die C-Klasse wurde als Taxi-Modell eingestellt.
Als Grund nannte Mercedes damals die sinkende Nachfrage nach klassischen Limousinen-Taxis. Stattdessen wolle man sich auf geräumigere Van-Modelle konzentrieren. Inzwischen geht die Strategie aber noch weiter: Mercedes bietet derzeit überhaupt keine Taxis mehr ab Werk an.
Hauptgrund für den Rückzug aus dem Taximarkt ist die neue Ausrichtung von Mercedes. „Taxis passen einfach nicht zu unserem Luxusanspruch“, zitiert das Handelsblatt einen Mercedes-Manager. Zudem seien die Margen im Taxigeschäft zu gering (Quelle: Handelsblatt).
Taxis: Volkswagen und Toyota dominieren
Im Straßenbild deutscher Städte hat sich die Entscheidung von Mercedes bereits ausgewirkt. Wo früher Mercedes-Taxis dominierten, fahren jetzt immer mehr Volkswagen und Toyota. VW hat mit Touran und Caddy die Marktführerschaft übernommen. Toyota punktet mit Corolla und RAV4 als Taxis.
So bewirbt Mercedes seine E-Klasse: