Die massiven Schwierigkeiten von VW ziehen weite Kreise. Kaum sind deutsche Standorte zumindest vorerst vom Haken, stehen große Einschnitte bei Volkswagens Goldjungen an. Der Golf soll aus Wolfsburg verschwinden.
Wolfsburg muss auf Golf verzichten
Inzwischen ist der Golf nicht mehr das wichtigste Modell von Volkswagen. Außer Käfer und Bulli steht aber wohl kein anderes Modell so sehr für die Marke. Verzichten will man daher nicht auf den Klassiker, der seit 1974 im Wolfsburger Werk gebaut wird. Doch damit ist ab 2027 Schluss.
Teil der weitreichenden Sparmaßnahmen, die VW aus der aktuellen Krise führen sollen, ist nämlich das Produktionsaus für den Golf am Heimatstandort. Künftig soll eines der bekanntesten deutschen Autos abwandern – nach Mexiko (Quelle: Automobilwoche via Golem). Der Golf nimmt damit nach 50 Jahren den gleichen Weg wie vor ihm der Käfer. Der wurde nach einigen Jahren in Mexiko dann aus dem Programm genommen.
Im mexikanischen Puebla ist der Golf in guter Gesellschaft. Dort wird bereits seit 2014 der Bedarf für den amerikanischen Markt hergestellt. Schon in wenigen Jahren sollen dann alle Golf-Modelle für den weltweiten Markt von dort kommen.
Der Golf könnte zurückkehren – als E-Auto
Der Golf, wie wir ihn heute kennen, ist damit in Wolfsburg ab 2027 Geschichte. Eine Elektroversion hingegen könnte im VW-Stammwerk ab 2029 gebaut werden, heißt es weiter. Um den Gründungsstandort zu stärken, sollen schon der ID.3, der lange Zeit als Elektro-Golf galt, sowie sein Bruder Cupra Born vom Zwickauer Werk nach Niedersachsen umziehen.
Einen modernen e-Golf auf Grundlage der kommenden SSP-Architektur plant VW zum Ende der Dekade. Er würde voraussichtlich gut nach Wolfsburg passen und die Stellung des Stammsitzes mit der Fertigung zukunftssicherer E-Autos festigen.
Gleichzeitig sollen – zumindest nach aktuellem Stand – auch die Verbrenner Tiguan und Tayron noch in Wolfsburg gebaut werden. Die parallele Fertigung dürfte dafür sorgen, dass ein solcher Paukenschlag wie beim Zwickauer Werk ausbleibt. Das hatte VW nämlich erst teuer umgebaut, um dort ausschließlich E-Autos zu bauen. Ohne die ID-Modelle und den Cupra bleibt – Stand jetzt – nur der elektrische Q4 von Audi übrig. Wie es mit dem Werk Zwickau letztlich weitergeht, ist unter diesen Umständen noch offen.
Wo wohl der ID.2 einmal gebaut wird?