Nach Google ist Microsoft das nächste große Ziel: Die FTC hat eine umfassende Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet. Es geht um eine möglicherweise marktbeherrschende Stellung. Im Fokus stehen Cloud-Computing, Software-Lizenzierung, Cybersicherheit und KI.
Microsoft im Fokus: FTC untersucht Marktmacht
Die Geschäftsstrategien von Microsoft stehen im Mittelpunkt einer neuen Untersuchung der US-Handelskommission FTC. Nachdem diese bereits im Oktober Google wegen seiner Dominanz im Online-Werbemarkt und bei Suchmaschinen unter die Lupe genommen hatte, ist nun Microsoft an der Reihe.
Bei Microsoft konzentrieren sich die Untersuchungen vor allem auf die Bündelung von Softwareprodukten. Dienste wie Microsoft 365, die Sicherheitslösung Entra ID und Cloud-Dienste wie Azure sind eng miteinander verzahnt – und machen es Wettbewerbern schwer, mitzuhalten. Vor allem kleinere Anbieter wie Slack und Zoom klagen über unfaire Lizenzbedingungen und ungleiche Wettbewerbsbedingungen.
Auch Microsofts Rolle als führender Cloud-Anbieter und seine Sicherheitslösungen stehen in der Kritik. So hat die FTC Sicherheitsvorfälle – wie den großflächigen Ausfall durch CrowdStrike-Schwachstellen – als Risiko für die Sicherheit des Marktes eingestuft. Microsoft beliefert zudem US-Regierungsbehörden in großem Umfang mit Software und Dienstleistungen, was ebenfalls Fragen nach einer marktbeherrschenden Stellung aufwirft.
Die Untersuchung erstreckt sich auch auf künstliche Intelligenz. Microsoft investiert aggressiv in die Integration von KI, zum Beispiel durch Partnerschaften mit OpenAI. Die Frage ist, ob der Konzern seine führende Position nutzt, um sich langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die FTC könnte verhindern wollen, dass KI-Technologien in wenigen Händen konzentriert werden.
Microsoft: Nicht nur Strafzahlungen
Die Untersuchungen könnten weitreichende Folgen haben: Sollten tatsächlich wettbewerbswidrige Praktiken nachgewiesen werden, drohen Microsoft nicht nur empfindliche Strafen, sondern auch harte regulatorische Auflagen (Quelle: Bloomberg).
Ob es dazu kommt, ist allerdings noch offen – denn auch innerhalb der FTC zeichnen sich Veränderungen ab. Der künftige Kurs hängt davon ab, wer nach FTC-Chefin Lina Khan den Vorsitz übernimmt und ob die neue Regierung unter Donald Trump möglicherweise eine andere Regulierungsstrategie verfolgt.
Auch bei der Übernahme von Activision Blizzard gab es lange Bedenken: